Wer ist gegen die Mauer gefahren?

Zweibrücken · Hat ein UBZ-Mitarbeiter mit seinem Kehrwagen die Mauer auf einem Privatgrundstück beschädigt? Laut Eigentümerin habe er das sogar zugegeben, doch der UBZ wolle jetzt doch nicht für den Schaden aufkommen. In den Augen von UBZ-Chef Werner Bosslet gibt es einige Ungereimtheiten.

 Erika Beetz zeigt auf die Stelle, gegen die ein Wagen des UBZ gefahren sein soll. Foto: Lutz Fröhlich

Erika Beetz zeigt auf die Stelle, gegen die ein Wagen des UBZ gefahren sein soll. Foto: Lutz Fröhlich

Foto: Lutz Fröhlich

Mit seinen Kehrfahrzeugen sorgt der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) normalerweise für Sauberkeit und Ordnung in der Stadt. Diesmal allerdings auch für jede Menge Ärger. Konkret moniert Merkur-Leserin Erika Beetz, ein UBZ-Kehrwagen habe ihre erst vor einem halben Jahr renovierte Mauer in der Alten Ixheimer Straße demoliert. Am 29. August sei das morgens zwischen halb sieben und sieben gewesen. Der Fahrer habe auch im Haus geklingelt, allerdings nicht bei ihr selbst, sondern ihrer Mieterin. Er habe eingestanden, dass er gegen die Mauer gefahren und sie beschädigt habe. Beetz habe sich danach mit dem UBZ in Verbindung gesetzt und sei bei einer Sachbearbeiterin gelandet. Mit ihr habe sie viele Gespräche wegen der Kostenerstattung geführt. Ergebnis: Sie solle einen Kostenvoranschlag erstellen und dem UBZ schicken. Die Firma, die die Mauer bereits zuvor renoviert hatte, sei dem gefolgt und habe den Kostenvoranschlag persönlich im UBZ-Gebäude abgegeben.

Dann die Kehrtwende. Beetz: "Plötzlich war der UBZ nicht mehr bereit, den Schaden zu erstatten. Man könne ihn gar nicht verursacht haben." Doch Beetz verweist auf Zeugen. Ihre Tochter beispielsweise sei an besagtem Tag um sechs Uhr losgefahren, da sei die Mauer noch unbeschädigt gewesen. Inzwischen habe Beetz einen Anwalt eingeschaltet. Auch habe sie versucht, mit UBZ-Chef Werner Bosslet zu sprechen. "Da hieß es aber, er habe keine Zeit und Termine für drei Wochen im Voraus", schildert Beetz, die ihre persönliche Enttäuschung über den von ihr zuvor hoch geschätzten Bosslet herausstellt. Sie gibt an, dem UBZ sogar angeboten zu haben, bei den Kosten deutlich entgegenzukommen. Hätte der UBZ selbst die Mauer günstiger als ihre angefragte Firma reparieren können, wäre sie einverstanden gewesen, so Beetz: "Hauptsache, sie wird repariert."

Der UBZ will sich zu dem Fall nicht äußern, weil es sich um ein laufendes juristisches Verfahren handelt. Werner Bosslet sagte, dass ihm ein Schreiben des Anwalts von Frau Beetz vorliege. "Das haben wir unserem Anwalt übergeben. Es wird sicher zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen." Einige Aussagen von Erika Beetz stimmten nicht, sagt Bosslet.

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