Weniger los als sonst

Mainz · Die Silvesternacht ist in Rheinland-Pfalz vielerorts ungewöhnlich ruhig verlaufen. Es gab weniger Brände und Straftaten als in früheren Jahren. Der Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt hat Spuren hinterlassen: In den Städten waren mehr Polizisten und weniger Feiernde unterwegs.

 In Koblenz blieb in der Silvesternacht alles friedlich und die Besucher konnten das Feuerwerk am Deutschen Eck bestaunen. Foto: Frey/dpa

In Koblenz blieb in der Silvesternacht alles friedlich und die Besucher konnten das Feuerwerk am Deutschen Eck bestaunen. Foto: Frey/dpa

Foto: Frey/dpa

Polizei und Feuerwehr haben in Rheinland-Pfalz eine vergleichsweise ruhige Silvesternacht erlebt. Nach dem Anschlag in Berlin sowie den sexuellen Übergriffen auf Frauen in Köln im vergangenen Jahr hatte die Polizei vielerorts mehr Streifen eingesetzt.

In Mainz kam es laut einem Polizeisprecher zu vielen Routineeinsätzen bis in die frühen Morgenstunden. Ein 34 Jahre alter Mann wurde in der Innenstadt verletzt, als drei junge Männer ihn beleidigten, niederschlugen und auf ihr Opfer eintraten. Die Täter entkamen unerkannt. Bei einem schweren Brand in einem Bungalow rettete die Feuerwehr die 77 Jahre alte Bewohnerin aus dem Haus. Die Frau und ihr Ehemann kamen mit Rauchvergiftungen in ein Krankenhaus. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 300 000 Euro.

In Kaiserslautern mussten Rettungskräfte ein Caritaswohnheim evakuieren. Aus zunächst ungeklärter Ursache war kurz nach Mitternacht ein Weihnachtsbaum in Flammen aufgegangen. Die Bewohner wurden in einem Bus der Stadtwerke versorgt. Die betroffene Etage ist unbewohnbar, der Sachschaden beträgt rund 50 000 Euro. In der Innenstadt zerbrachen am frühen Morgen mehrere Schaufenster eines Drogeriemarktes, als ein Böller in einen Mülleimer detonierte. Ansonsten sei die Silvesternacht unauffällig verlaufen, sagte ein Polizeisprecher . "Es gab weniger Delikte als in den Vorjahren. Möglicherweise lag das an der starken Polizeipräsenz."

Auch in Trier kam es zu weniger Straftaten als in den Vorjahren. Es seien deutlich mehr Streifen unterwegs gewesen als früher, sagte ein Polizeisprecher . Dass in der Stadt weniger Menschen unter freiem Himmel gefeiert hätten, müsse aber nicht an Terrorangst liegen. "Es war ziemlich kalt. Möglicherweise hat das viele davon abgehalten, auf öffentliche Plätze zu gehen."

Beim Brand einer Montagehalle ist im südpfälzischen Landau ein Sachschaden in Höhe von einer Million Euro entstanden. Das Feuer brach kurz nach Mitternacht aus, die Halle brannte vollständig nieder. Wegen der dichten Rauchwolke wurden Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Verletzt wurde niemand. Die Brandursache war zunächst unklar.

In Ludwigshafen feierten die Menschen laut einem Polizeisprecher überwiegend friedlich. "Es war typische Silvesternacht, der ganz normale Wahnsinn", sagte er. Es sei vereinzelt zu kleinen Bränden und alkoholbedingten Schlägereien gekommen. Auch in Koblenz kam es einem Polizeisprecher zufolge zu keinen besonderen Zwischenfällen.

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