Mit einem Paukenschlag begann das neue Jahr in Zweibrücken: Um fünf Uhr früh in der Neujahrsnacht fiel im gesamten Stadtgebiet der Strom aus. Schuld daran war ein "Stromwandler" in der Hochspannungsanlage der Stadtwerke, der infolge eines Materialfehlers in Brand geraten war. Dadurch verrußte die gesamte Anlage, was die automatische Abschaltung sämtlicher Leitungen zur Folge hatte. Der sofort alarmierte Reparaturtrupp schaffte es, bis neun Uhr wieder alle Stadtteile zuzuschalten.

Schwimmunterricht wurde ab sofort für die 900 Schüler des Neusprachlichen Gymnasiums obligatorisch. Mit Beginn des neuen Schuljahres an Ostern würden es sogar deren 1100 sein, die das neue Lehrschwimmbecken der Anstalt nutzen sollten. Damit sei die Anlage sowohl vormittags als auch nachmittags "voll ausgebucht".
1966

Ein prominenter Vortragsredner war im Januar in Rimschweiler zu Besuch - Martin Niemöller, der Weltkirchenpräsident und während der Nazi-Barbarei führendes Mitglied der oppositionellen Bekennenden Kirche, sprach über den Frieden in der Welt und forderte den Verzicht auf Atomwaffen.

Prominente Besucher weilten auch im Rosenhotel: Dort waren unter anderem der Schauspieler Attila Hörbiger und seine Tochter Christiane sowie Wolf Albach-Retty , der Vater von Romy Schneider , zu Gast. Das Mimen-Ensemble hatte im Homburger Saalbau das Stück "Die Kinder" aufgeführt und übernachtete nun in Zweibrücken.

Eine Ölpest auf dem Schwarzbach breitete sich mit rasanter Geschwindigkeit aus: Das Heizwerk in Pirmasens wurde schnell als Verursacher der Verschmutzung ausfindig gemacht. Bei Befüllung eines Tanks waren unkontrolliert 7000 Liter des Brennstoffs ausgelaufen. Die trieben mit einer Geschwindigkeit von 2,5 Kilometer pro Stunde auf dem Fluss. Feuerwehren und Technisches Hilfswerk bemühten sich, mittels Ölsperren, das Schlimmste zu verhindern. Das chemische Bindemittel "Ekoperl" wurde großflächig auf den einen Zentimeter dicken Ölfilm ausgebracht. Damit wurden wenigstens Teilmengen des schmierigen Materials aufgesaugt, danach abgeschöpft und danach der Verbrennung zugeführt.

Einem ganz anderen Zweck diente die Verlegung des Schwarzbaches zwischen Ernstweiler und Einöd. Vom Zufluss des Hornbachs bis zur Mündung in die Blies sollte das Unterste nach oben gekehrt werden, um in der Bachtalaue eine 400 Hektar großes Industriegebiet zu schaffen. Ausgelöst worden war das Projekt durch die Expansionspläne des Erntemaschinenherstellers John Deere-Lanz, der nicht nur seine Produktion, sondern auch die Belegschaft von aktuell 1200 Mitarbeitern auf bis 2500 zu steigern beabsichtigte.