Weltgebetstag 2022 Akzeptanz statt Ausgrenzung

Zweibrücken · Dieses Thema steht im Mittelpunkt des Weltgebetstags 2022, der aus England/Wales/Nordirland kommt. Online-Seminare brachten Land und Leute näher und gaben wertvolle Tipps für die Gestaltung des Weltgebetstagsgottesdienstes im März. Da das Dekanat Zweibrücken seine geplanten Präsenztermine absagt, gibt es heute einen weiteren Online-Termin.

 Weltgebetstag 2022: Rund 250 Frauen nahmen bislang an den vorbereitenden Online-Seminaren des pfälzisch-saarländischen WGT-Teams teil.

Weltgebetstag 2022: Rund 250 Frauen nahmen bislang an den vorbereitenden Online-Seminaren des pfälzisch-saarländischen WGT-Teams teil.

Foto: Cordula von Waldow

Mit einem Regenbogen als Zeichen der Hoffnung macht im zweiten Corona-Jahr das Titelbild des Weltgebetstags (WGT) 2022, der wie immer am ersten Freitag im März weltweit begangen wird, Mut. Mut, die Ketten zu sprengen und aufzubrechen in eine Welt des Friedens und des Miteinanders. In der Vorbereitung auf die inspirierenden Gottesdienste am 4. März allerdings zunächst digital. Denn auch das Vorbereitungsteam im Dekanat Zweibrücken hat sich „schweren Herzens entschlossen“, die geplanten Präsenztermine auszusetzen. Obwohl sie persönlich mit ihren Frauengruppen nach wie vor zusammenkomme und auch die katholische Weiterbildung im Saarland live weiterlaufe, bedauert die Referentin für Erwachsenenbildung, Sabine Grützner. Außerdem hätte mit gut 30 Anmeldungen für die beiden Termine in Blieskastel und Homburg die Teilnehmerzahl für eine Durchführung ausgereicht. Stattdessen wird jetzt für den heutigen Freitag, 4. Februar, von 16 bis 20 Uhr ein weiterer Online-Termin angeboten.

An den vier bislang durchgeführten Vorbereitungstreffen nahmen jeweils mehr als 60 Frauen teil, die jetzt in ihren Ortsgruppen über das Gastgeberland England/Wales/Nordirland informieren, die ausgewählte Bibelstelle näher bringen und vor allem die Ausgestaltung der Gottesdienste mit kleinen Anspielen proben, ebenso wie die begleitenden Lieder. In vier Stunden Online-Vorbereitung gelang es den sechs Referentinnen gut, ein Gefühl für Großbritannien zu vermitteln und interessante Aspekte aufzugreifen.

Außergewöhnlich ist die Zusammensetzung des britischen WGT-Teams aus 18 verschiedenen Konfessionen. Von einem Teil der jährlichen Spendenaufkommen werden auf den Inseln insgesamt 40 soziale Projekte unterstützt, um vor allem Frauen und Mädchen zu stärken. Denn die Einwanderungswellen aus den ehemaligen Kronkolonien und dem Commonwealth begründen eine multi-ethnische, multi-kulturelle sowie multi-religiöse Gemeinschaft, in der zudem die Betonung der Klassenunterschiede stärker erhalten ist, als etwa auf dem Europäischen Festland.

Ein Zwei-Klassen-System bei der Schulwahl prägt den späteren Lebensweg, einzig beeinflusst vom Vermögen der Eltern. Ein Dauerthema sei daher „Akzeptanz statt Ausgrenzung“, wozu die Bibelstelle Jeremia 29,14 von der Vertreibung des Gottesvolkes nach Babylon passt. Auch die erste weibliche Bischöfin, die seit 2015 der Anglikanischen Kirche vorsteht, sorge im Land für Diskussionen. Zudem leben viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze und werden rein über das Engagement der „Tafeln“, bei denen sich auch viele Kirchengemeinden engagieren, ernährt – 2,5 Millionen Kunden wurden im vergangenen Jahr bereits gezählt.

Bilder zeigen aber auch die Schönheit der Landschaft und ihrer Kulturgüter mit Burgen, Schlössern und Palästen, den Hotspot London als Anziehungspunkt für Menschen vieler Kulturen und Herkunftsländer. Während sich die stolzen Waliser ihre keltische Kultur und Identität bewahrt haben. Wer weiß schon, dass Cardiff einst der größte Kohlehafen der Welt war und in der Region heute mehr Schafe weiden als Menschen leben?

Ein Thema ist die Queen, die seit 1953, bald 70 Jahren, als Oberhaupt der Kirche von England ihr Amt ausübt. Hilfreich fanden die Teilnehmerinnen die Tipps zur Gottesdienstgestaltung. Etwa einem Wechselgespräch zwischen emotionalen Frauen, die von ihrem Leben erzählen, das – um neutrale Erklärungen ergänzt – die Situation für die Zuhörer noch verständlicher macht.

Infomaterial dazu gibt es im Downloadbereich unter www.weltgebetstag.de

 Ein Regenbogen aus buntem Krepp-Papier oder bunten Tüchern eignet sich zur Gestaltung des Altarraumes.

Ein Regenbogen aus buntem Krepp-Papier oder bunten Tüchern eignet sich zur Gestaltung des Altarraumes.

Foto: Cordula von Waldow

Wer noch an der Vorbereitung des Weltgebetstags am heutigen Freitag, 4. Februar, von 16 bis 20 Uhr teilnehmen möchte, kann sich per Mail unter frauen@bistum-speyer.de anmelden. Im Anschluss an die Anmeldung erhalten die Teilnehmerinnen die Gottesdienstordnung zur Vorbereitung zugeschickt sowie den Online-Link. Für eher Unerfahrene mit der digitalen Technik gibt es jeweils eine gründliche Einführung in das virtuelle „Zusammenarbeiten“. Einen guten Überblick über das Gastgeberland gibt nach Empfehlung des rheinland-pfälzisch-saarländischen WGT-Teams ein Film aus der Videothek: „England ungeschminkt“ www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz---england-ungeschminkt-vom-17-oktober-2019-100.html

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