Oberbürgermeister-Wahlen in Zweibrücken Welchen Kandidaten unterstützt die Linke?

Zweibrücken · Linken-Chef Spelten: AfD vertritt gänzlich andere Werte. Und CDU-Unterstützung sei wegen der Vorfälle rund um die Demo gegen Rechts am 14. März ausgeschlossen.

 Selbst schickt die Linke bei der Wahl des Zweibrücker OB niemanden ins Rennen. Wen die Partei unterstützt, ist derzeit völlig offen.

Selbst schickt die Linke bei der Wahl des Zweibrücker OB niemanden ins Rennen. Wen die Partei unterstützt, ist derzeit völlig offen.

Foto: Lutz Fröhlich

Die Linke in Zweibrücken will keinen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl in Zweibrücken ins Rennen schicken. Das sagte Thorsten Spelten, Vorsitzender der Linken in Zweibrücken, dem Merkur auf Anfrage.

Spelten sagte: „Wir stellen keinen eigenen Kandidaten auf, behalten uns aber vor, einen Kandidaten einer anderen Partei zu unterstützen.“ Und welche könnten das sein? Bislang haben vier Personen ihren Hut in den Ring geworfen: Bürgermeister Christian Gauf (CDU), Marold Wosnitza (SPD), Atilla Eren (parteilos) und Klaus Peter Schmidt (AfD).

Spelten: „Die Linke hat beschlossen, erst einmal Herrn Wosnitza einzuladen. Wir wollen ihm die Möglichkeit geben, uns seine Agenda vorzustellen und zu erklären, was seine Ziele und Wünsche für Zweibrücken sind.“

Auch Atilla Eren wolle man hierzu die Gelegenheit geben. Man sei Eren übrigens nicht gram – dieser war bis vor zwei Monaten Mitglied der Linken, ist dann aber aus der Partei ausgetreten und geht nun als Parteiloser ins Rennen um das Amt an der Stadtspitze (wir berichteten).

Spelten: „Wir sind nicht im Bösen auseinander gegangen. Ich persönlich hätte mich vielleicht anders verhalten, aber: Es gibt keinen Zwist. Deswegen soll auch Atilla Eren die Möglichkeit haben, sich bei uns mit seiner Agenda zu präsentieren.“

Dem AfD-Kandidaten Schmidt werde man diese Gelegenheit nicht geben – die Linke und die AfD stünden für gegensätzliche Werte, erklärte Spelten. Dennoch wolle man sich nicht komplett gegenüber dem AfD-Kandidaten verschließen. „Wenn es öffentliche Auftritte von Herrn Schmidt geben sollte, gehen wir da hin und hören uns das an und zwar erst einmal wertneutral.“

Und was ist mit dem Vierten im Bunde, Bürgermeister Christian Gauf (CDU)? Darf er sich auch bei den Linken vorstellen und um deren Unterstützung werben? Speltens Antwort ist klar und deutlich: „Nein!“

Der Linken-Chef merkte an, dass seine Partei noch immer „sehr verärgert“ sei über die Vorkommnisse rund um den 14. März. An diesem Tag hatten Rechtsextreme anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Zweibrückens in der Innenstadt demonstriert, eine Gegendemo unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rechts“ wurde vom Ordnungsamt aufgelöst, weil von ihr eine Gefahr ausgegangen sei. Später wurde festgestellt, dass diese Auflösung ein Verstoß war; Gauf hatte sich jedoch schützend vor das Ordnungsamt gestellt und – trotz mehrfacher Aufforderung Speltens – eine Entschuldigung für die rechtswidrige Demo-Auflösung verweigert (wir berichteten).

Spelten: „Die Linke ist nach wie vor vergrätzt über den damaligen Umgang mit den Demonstranten der Gegendemo – eine Unterstützung von Herrn Gauf können wir uns nicht vorstellen.“

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