Weihnachtskonzert der Stadtkapelle Zweibrücken Weihnacht von den Bergen bis nach Irland

Zweibrücken · Nach Jahren der Abstinenz lädt die Stadtkapelle Zweibrücken am dritten Adventssonntag zu einem Weihnachtskonzert in die Alexanderskirche ein. Das Programm ist gewohnt anspruchsvoll und facettenreich mit beliebten Weihnachtsklassikern bis hin zu Raritäten. Erstmals schwingt Justin Köhler den Dirigentenstab.

Am Sonntag, 17. Dezember, 17 Uhr, gibt die Stadtkapelle nach Jahren der Abstinenz wieder ein Weihnachtskonzert in der Alexanderskirche.

Am Sonntag, 17. Dezember, 17 Uhr, gibt die Stadtkapelle nach Jahren der Abstinenz wieder ein Weihnachtskonzert in der Alexanderskirche.

Foto: Thomas Füssler

„Wir haben uns schon mal warm gespielt“, lacht Justin Köhler. „Generalprobe“ will auch Uli Schell, der Vorsitzende der Zweibrücker Stadtkapelle, den Auftritt der Bläserklassen auf dem Weihnachtsmarkt in der französischen Partnerstadt Boulogne sur Mer am vergangenen Wochenende nicht nennen. Schließlich haben die rund 40 Blasmusiker nebst Rhythmikern dort ausschließlich Weihnachtslieder gespielt. Das Weihnachtskonzert am kommenden Sonntag, 17. Dezember, um 17 Uhr in der Alexanderskirche ist etwas völlig anderes.

Und doch war diese Vorbereitung in Boulogne so wichtig wie nie zuvor. Nicht etwa, weil dieses Adventskonzert für die Stadtkapelle das erste seit langem ist. „Das ist doch immer ein wunderschöner Anlass für ein Konzert“, findet nicht nur Uli Schell. So waren sich der Vorstand der Stadtkapelle sowie die Musiker bereits Anfang des Jahres sofort einig: Wir spielen vor Weihnachten in der Alexanderskirche. Was sie nicht wissen konnten: Die Stadtkapelle hat dabei einen erneuten Wechsel in der musikalischen Leitung zu verkraften. Erst Anfang Oktober hat Justin Köhler den Dirigentenstab von Bruno Steis übernommen, der sein Amt gesundheitsbedingt niederlegte. Doch der 22-Jährige, der unter anderem beim Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Siegburg im Orchester Tenorhorn und Posaune spielt, hat in dieser Rolle auch bereits die Proben miterlebt. Zudem hat er als Leiter der Bläserklassen seit Anfang des Jahres bei deren erstem großen Konzert vor wenigen Wochen bewiesen, dass er nicht nur motivieren, sondern seine Musiker zu erstaunlichen Erfolgen führen kann.

Justin Köhler offenbart: „Die Stücke, die wir gespielt haben, waren sehr anspruchsvoll und eigentlich noch zu schwer für das Niveau.“ Doch in nur einem Probenwochenende sei es gelungen, dass sich alle selbst übertroffen haben. „Es hat alles wunderbar geklappt. Es gab fast keine Fehler“, strahlt er voller Hochachtung für die Disziplin und das Engagement der Nachwuchsmusiker.

Und auch das große Orchester der Stadtkapelle wird das gewohnte Niveau, das ihm nicht zuletzt den Titel „Musikalisches Aushängeschild“ der ehemaligen Herzogstadt eingebracht hat, auf die Bühne beziehungsweise in die Kirche bringen. Davon ist nicht nur der Dirigent überzeugt.

Dabei trägt die Konzertpremiere durchaus bereits den Stempel des gebürtigen Birkenfelders. Dieser beschreibt: „Ich habe Titel ausgewählt, die in eine Kirche mit ihrer besonderen, hallenden Akustik und zu dem Anlass passen.“ So wird das Konzert mit dem eher unbekannten „Cassiopeia“ aus der Feder von Carlos Marques beginnen. „Das Stück ist absolut harmonisch und dabei sehr vielseitig. Nach einem ruhigen, langsamen Einstieg gefolgt von freudigen Fanfarenklängen führt es dann jedoch schnell durch unterschiedliche Stilrichtungen, bis es richtig rockig wird“, skizziert der junge Dirigent. Ein mitreißender Eisbrecher, der sowohl die Musikerinnen und Musiker als auch das Publikum sofort mitreißen dürfte. Das Ziel: „Wir wollen die Musik aufleben lassen.“

Neu im Repertoire der Stadtkapelle ist beispielsweise „Happy X-Mas“ von John Lennon. Ein Titel, der musikalisch den Wunsch ausdrückt, den wohl alle Menschen hegen: War is over – Der Krieg ist vorbei. Weltberühmt ist die berührende Melodie des melancholischen irischen Volkslieds „Danny Boy“, das Larry Clark „ganz wundervoll für Blasorchester gesetzt hat“, wie Uli Schell findet.

Ganz gleich, wie das Wetter wird: Die Stadtkapelle nimmt ihr Publikum mit zur Weihnacht in den Bergen und damit auch in den leise rieselnden Schnee. Weihnachtslieder wie „Winterwonderland“ oder „I wish you merry Christmas“ können die Musiker nahezu vom Blatt spielen. Zu den Höhepunkten für den Vorsitzenden gehört die bekannte Petersburger Schlittenfahrt, welche die Stadtkapelle schon lange im Repertoire hat und der Justin Köhler jetzt seine persönliche Note verleiht.

Insgesamt erwartet die Zuhörer ein anspruchsvoll-heiteres Konzert unterschiedlichster Stilrichtungen. Der Eintritt ist frei. Die Stadtkapelle freut sich am Ende über ein vielleicht großzügiges „Dankeschön“ zur Unterstützung ihrer musikalischen Arbeit.