Advent in Mörsbach „Das darf wachsen“

Mörsbach · Von den Anwohnern geschmückte Christbäume entlang der Durchgangsstraße verwandeln Mörsbach in eine Art Weihnachtsdorf.

 Lisa Brödel schmückt, beobachtet von Sohn Julius, den Christbaum an der Höhenstraße.

Lisa Brödel schmückt, beobachtet von Sohn Julius, den Christbaum an der Höhenstraße.

Foto: cvw

Wer jetzt in der Vorweihnachtszeit durch Mörsbach fährt, macht gerne langsam. Rechts und links der Höhenstraße leuchten prächtig geschmückte Christbäume. Elegante Schleifen, bunte Kugeln und vor allem farbenprächtig oder golden strahlende Lichter versetzen selbst den Durchgangsverkehr in die Stimmung von Weihnachtszauber.

Besonders schön ist die Zeit der Dämmerung. Mitten im Ort, wo sich die meisten Bäume in Sichtweite voneinander zublinken können, legt Lisa Brödel letzte Hand an den kleinen Christbaum im Vorgarten, dicht an der Straße, aufmerksam beobachtet von Sohn Julius im Kinderwagen. „Er ist nur gesteckt und gehört zu der Christbaumaktion. Ich war die erste, die sich angemeldet hat“, erklärt die junge Mutter, begeistert von der guten Idee der Bürgerinitiative BI für Mörsbach.

„Wir hatten überlegt: „Was können wir Sinnvolles tun? In diesem für alle ein besonderes, für sämtliche Vereinsaktivitäten schwieriges Jahr“, bestätigt die BI-Vorsitzende Julia Igel. Kein Dorffest, keine anderen Feste, keine Workshops ... alles anders als geplant, alles nicht wirklich umsetzbar. Und auch kein Adventsumtrunk mit der Feuerwehr und Weihnachtsliedern.

Schnell war sich der Vorstand einig: Lasst uns ein wenig Licht in diese dunkle, dunkle Zeit bringen! Um dennoch etwas weihnachtliche Atmosphäre ins Dorfbild zu bringen, spendete die BI für Mörsbach Weihnachtsbäume zum selber schmücken und beleuchten und verteilte sie an alle interessierten Anwohner der Höhenstraße. Das heißt, an die ersten 20, die sich meldeten. „Wir wussten ja nicht, wie das ankommt“, begründet Julia Igel die Anzahl der 1,80 bis zwei Meter hohen Tannenbäume, die binnen kürzester Zeit vergeben waren.

Der Vorstand sei dankbar, dass die Mörsbacher bei allen Aktionen so engagiert mitziehen und mitgestalten. Deshalb ist sie, was die Weihnachtsaktion 2020 anbelangt, überzeugt: „Es hätten auch mehr sein können – das darf wachsen.“ Seit zwei Jahren ist die Kinderärztin Vorsitzende der vor vier Jahren ins Leben gerufenen Bürgerinitiative zur Verschönerung des Dorfes.

Mit dem ersten Shutdown entstand so die WhatsApp-Gruppe „Mörsbach hilft sich“ auf niedrigem Level. Die Weihnachtsaktion setze ein Zeichen für Gemeinschaft und Hoffnung – „leuchtende Kinderaugen, weil unser Dorf ein bisschen anders und verzaubert aussieht“. Dazu trägt auch Krippenbauer Manfred Barth bei. Da alle Weihnachtsmärkte ausfallen, lädt der Mörsbacher Hobby-Handwerker jetzt zur Krippenausstellung in den heimischen Garten ein. Überdacht im Freien, in der Ortsmitte an der Hauptstraße, kann jeder nach Belieben schauen, sofern geöffnet ist. 

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