Weihnachtliche Gefühle

Wie viele andere Zweibrücker auch, schlenderte ich vor einigen Tagen über den festlich erleuchteten Weihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz. Überall stehen fröhliche Menschen um die Hütten, lachen, erzählen, trinken Glühwein oder probieren von den vielen angebotenen Leckereien. Oder sie schauen ihren Kindern zu, die quietschvergnügt auf dem Karusell ihren Spaß an dem Rundendrehen haben

Wie viele andere Zweibrücker auch, schlenderte ich vor einigen Tagen über den festlich erleuchteten Weihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz. Überall stehen fröhliche Menschen um die Hütten, lachen, erzählen, trinken Glühwein oder probieren von den vielen angebotenen Leckereien. Oder sie schauen ihren Kindern zu, die quietschvergnügt auf dem Karusell ihren Spaß an dem Rundendrehen haben.Auch ich bleibe vor der Reitschule stehen und sehe ihnen zu. Dabei erinnere ich mich an ein besonderes Weihnachtsfest in meiner Jugendzeit. Es war nicht das Jahr, als ich die so geliebte Puppe Hans-Peter und auch nicht sein weibliches Pendant, die Liselotte, vom Weihnachtsmann geschenkt bekam. Nein, es war etwas später, als ich schon bestimmten anderen Interessen nachging. Dazu gehörte das Schlittschuhlaufen auf dem damaligen kanadischen Militärflugplatz, der, wenn ich mich recht erinnere, nur einmal die Woche für diese sportliche Betätigung für die Zivilbevölkerung zugängig war. Das samstägliche Schlittschuhlaufen war auch eine Art Promenade für die Jugendlichen der Stadt, bei der man sich beschnuppern konnte und wenn es dem Ziel dienlich war, auch mal durch künstlich hingelegte Ausrutscher auf dem Eis vor dem jeweils Angehimmelten landete.

Doch zurück zu jenem bestimmten Weihnachtsfest. Das Ritual verlief wie jedes Jahr: Die Dunkelheit war gerade eingebrochen, die damals noch echten Kerzen am Baum angezündet und das leise Klingeln des hauseigenen Glöckchens hatte den bevorstehenden großen Moment eingeläutet. In jenem Jahr erhielt ich ein besonderes Geschenk. Vor dem Baum lagen die so lange heiß ersehnten Schlittschuhe! Die Überraschung war gelungen und meine Freude riesengroß. Den ganzen Abend konnte ich mich nicht mehr von ihnen trennen. Was fiel mir ein in meiner kindlichen Torheit? Spät abends, als sich alle anderen Familienmitglieder bereits im Tiefschlaf befanden, nahm ich die Schlittschuhe heimlich mit ins Bett, zog und behielt sie sogar an den Füßen, die ganze Nacht vom 24. auf den 25. jenes besonderen Jahres.

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