Weihnachten feiern wie im Erzgebirge

Zweibrücken. Für Nussknacker und Räuchermännchen ist das Erzgebirge weltweit berühmt. Die kleinen Figuren sind auch hierzulande unverzichtbarer Bestandteil der Weihnachtsdekoration. In Zweibrücken ist die Erzgebirgsstube das einzige Fachgeschäft in der Region, geleitet wird es seit 19 Jahren von Ursel Mazur

 Auch Richter dampfen manchmal vor sich hin, wie dieses Räuchermännchen beweist. Foto: dpa

Auch Richter dampfen manchmal vor sich hin, wie dieses Räuchermännchen beweist. Foto: dpa

Zweibrücken. Für Nussknacker und Räuchermännchen ist das Erzgebirge weltweit berühmt. Die kleinen Figuren sind auch hierzulande unverzichtbarer Bestandteil der Weihnachtsdekoration. In Zweibrücken ist die Erzgebirgsstube das einzige Fachgeschäft in der Region, geleitet wird es seit 19 Jahren von Ursel Mazur. Woher kommt ihr Interesse für die Kunstfiguren? Mazur: "Nach der Wende war ich durch Zufall im Erzgebirge und habe Räuchermännchen und Schwibbogen mitgebracht. Bekannte haben sie gesehen und mich gefragt, ob ich ihnen beim nächsten Besuch auch etwas mitbringen könnte." Inzwischen habe sie persönlichen Kontakt zu 275 Herstellern.Am besten über die Ladentheke gingen schon seit Jahren Engel mit grünen Flügeln, kurzen Rücken und elf Punkten. Die herstellende Firme gebe es seit 95 Jahren. Der Boom von Nussknackern, Räuchermännchen und Schwibbögen sei hingegen vorbei, erklärt Mazur. Der Grund: Die Waren hielten so lange, dass die Käufer sie Jahrzehnte benutzen könnten und keinen Bedarf für Neukäufe hätten. "Und anders als im Erzgebirge, wo man in einem ganzen Zimmer (Hutzenstube) die Figuren aufstellt, packt man sie bei uns meist nur in der Vorweihnachtszeit aus." Bei den Weihnachtsfiguren sei es ursprünglich ums Licht gegangen, erklärt Ursel Mazur: "Die Bergleute im Erzgebirge sind im Winter morgens im Dunkeln unter Tage gefahren, abends im Dunkeln wieder hoch. Sie hatten kein natürliches Licht, wollten daher wenigestens eine helle Wohnung." Nachdem der Silberbergbau erschöpft gewesen sei, hätte man im Osterzgebirge solche Figuren gedrechselt, um schnell etwas zu haben, durch dessen Verkauf man den Lebensunterhalt bestreiten konnte." Vorläufer der Räuchermännchen waren Weihrauchkerzen, die in kleinen Gefäßen abgebrannt wurden. Um das etwas aufzupeppen wurde eine Hohlform entwickelt, in die das Räucherkegelchen hineingestellt werden konnte, so Mazur. Zunächst teilte man die Oberkörper von Puppen und hölte sie aus. Ein Brettchen mit einer Metallscheibe fungierte als Untersetzer für die Räucherkerzen. 1856 sei im Ort Seiffen die erste dieser Figuren hergestellt worden. ek

Ein Stück Tradition verbirgt sich heute auch hinter dem Merkur-Türchen: eines der edlen Räuchermännchen aus dem Erzgebirge nämlich, gestiftet von der Erzgebirgsstube. Gewinnen können Sie mit einem Anruf unter unserem Telefon (01379) 3712103. Lösungswort: "15. Dezember". Die Gewinnleitung ist bis heute, 24 Uhr, für Sie offen. Ein Anruf aus dem Festnetz kostet 50 Cent.

Eine Tageskarte für die Saunalandschaft im Badeparadies (Merkur-Türchen vom 13, Dezember) hat Friedrich Grunder aus Battweiler gewonnen. red

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