Freibad schließt 5. September mit Hundeschwimmen Wasserratten atmen auf: Hallenbad öffnet wieder
Zweibrücken · Die Zweibrücker Stadträtin Verena Ecker (CDU) klagt, dass viele Kinder nicht mehr Schwimmunterricht nehmen können und drängt auf eine Wiedereröffnung des Hallenbades. Die Stadtwerke haben dem Aufsichtsrat allerdings bereits kommuniziert, dass das Badeparadies am 6. September den Neustart vornimmt. Tags zuvor schließt das Freibad mit einem Hundeschwimmen die Pforten.
Die Zweibrücker Stadträtin Verena Ecker (CDU) drängt auf eine Wiedereröffnung des Hallenbades. Diese ist allerdings bereits beschlossene Sache. Am 6. September ist es soweit, dies sei schon im Aufsichtsrat kommuniziert worden, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Werner Brennemann am Mittwoch auf Anfrage des Pfälzischen Merkur sagte.
Stadträtin Ecker hatte sich in einer E-Mail an die Stadtwerke gewandt und die Presse in den Verteiler mit aufgenommen. Ecker beklagt in der E-Mail, seit dem Beginn der Corona- Pandemie in Deutschland sei der Zugang zu öffentlichen Schwimmbädern deutlich erschwert.
„Auch das Zweibrücker Hallenbad ist seit mittlerweile fast 1,5 Jahren – mit zweiwöchiger Unterbrechung – geschlossen. Nicht zuletzt musste das Zweibrücker Freibad aufgrund des unbeständigen Wetters in den letzten Wochen mehrfach den Betrieb einstellen. Das geht zu Lasten vieler Zweibrückerinnen und Zweibrücker“, schreibt Ecker.
„Insbesondere den Schwimmanfängern wurde damit der Einstieg in den unbefangenen Umgang mit Wasser erheblich erschwert. Während andere Sportvereine notgedrungen auf Onlinekurse und Einzeltraining im Außenbereich ausweichen konnten, war eine solche Ersatzmaßnahme für die Anbieter sämtlicher Schwimmkurse, wie beispielsweise Baby- und Kleinkindschwimmen, Schwimmkurse für Anfänger, Schwangere sowie Wassergymnastik und auch Aquajogging nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich“, merkt die CDU-Stadträtin an.
Sie ergänzt: „Auch der Vorsitzende der Zweibrücker Wassersportfreunde, Herr Matthias Fritzke, berichtete im April dieses Jahres von einer bedrohlichen Situation für Schwimmanfänger, aber auch für Leistungs- und Breitensportler.“
Örtliche Anbieter von Schwimmkursen beziehungsweise Schwimmlehrer seien gezwungen, „ihre Schwimmkurse unter anderem in saarländischen Hotelanlagen anzubieten, um Kindern die Angst vor Wasser zu nehmen und/oder ihnen Schwimmen beizubringen“, so Ecker weiter.
Vor diesem Hintergrund und im Interesse vieler Zweibrücker Bürger frage sie deshalb bei den Stadtwerken an, wann die Wiederöffnung des Zweibrücker Hallenbades komme.
Wie bereits erwähnt, überschneidet sich Eckers Anfrage mit der Kommunikation der Stadtwerke jüngst im Aufsichtsrat: Am 6. September öffnet das Badeparadies wieder. Brennemann sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, er habe dies Ecker in seiner Antwort auf die E-Mail bereits mitgeteilt.
„Einen Tag vorher, am 5. September, wird das Freibad geschlossen“, sagte der Stadtwerke-Geschäftsführer. Brennemann weist daraufhin, dass Vereine durchaus in den vergangenen Wochen und Monaten die Möglichkeit hatten, im Freibad Schwimmtraining- beziehungsweise unterricht durchzuführen. Die Wassersportfreunde trainierten dreimal die Woche im Freibad, die Wasserwacht zweimal. Anderen Vereinen sei es wohl teilweise zu kalt gewesen, um ins Freibad zu gehen. Aber für das Wetter könne man nichts. Es sei richtig, dass das Freibad an einzelnen Tagen geschlossen hatte. Aber das Wetter sei einfach zu schlecht gewesen, wie jüngst. Brenneman: „Am Sonntag war das Wetter ordentlich, da hatten wir 699 Besucher. Am Montag waren es dann noch 23, am Dienstag 12 und am Mittwoch sechs Besucher.“
Es sei betriebswirtschaftlich heftig, an Tagen zu öffnen, wenn aufgrund der Wettervorhersage absehbar sei, dass wohl nicht mehr als eine handvoll Wasserratten kommen werden. Aber man habe nicht an jedem nassen oder kühlen Sommertag schließen wollen, denn dann wäre das Freibad an der Schließ in dieser Saison spärlich geöffnet gewesen.
So standen Bademeister und Personal teilweise, wie jetzt von Montag bis Mittwoch, für ein äußerst überschaubares Publikum zur Verfügung.
Ein Parallel-Betrieb von Freibad und Hallenbad sei pandemiebedingt übrigens nicht darstellbar gewesen, verdeutlicht der Geschäftsführer. „Die ganzen Corona-Auflagen sind sehr personalintensiv“, bittet er um Verständnis. Die Kräfte seien derart gebunden gewesen, dass es in der Pandemie nur heißen konnte: Freibad oder Hallenbad.
Nun, wo das Freibad am 5. September schließe, würden Kapazitäten frei und das Hallenbad könne endlich wieder den von so vielen ersehnten Wiederbetrieb aufnehmen.
Das Freibad schließt übrigens mit einem Hundeschwimmen, das 2020 Premiere in Zweibrücken gefeiert hatte. Hundebesitzer zahlen vier Euro Eintritt pro Hund. „Pro Pfote ein Euro“, sagt Brennemann. Die Einnahmen gingen an den Tierschutzverein, der das Tierheim betreibt.
Heißt, die Vierbeiner schwimmen zum großen Finale am 5. September auch ein wenig für ihre Artgenossen, für Hund und Katz und Co. im Freibad mit, bevor dieses seine Pfoten, pardon Pforten, schließt.