Wasser marsch beim Public Viewing

Zweibrücken. 35 Grad Celsius und kaum ein Wölkchen am Himmel - das prophezeien die Meteorologen für diesen Samstag, wenn um 16 Uhr das WM-Viertelfinalspiel Deutschland gegen Argentinien angepfiffen wird. Dicht gedrängt in der Vertiefung hinter der Zweibrücker Alexanderskirche könnte das für die Besucher des Public Viewings zu einer echten Hitzeschlacht werden, die nicht ungefährlich wäre

Zweibrücken. 35 Grad Celsius und kaum ein Wölkchen am Himmel - das prophezeien die Meteorologen für diesen Samstag, wenn um 16 Uhr das WM-Viertelfinalspiel Deutschland gegen Argentinien angepfiffen wird. Dicht gedrängt in der Vertiefung hinter der Zweibrücker Alexanderskirche könnte das für die Besucher des Public Viewings zu einer echten Hitzeschlacht werden, die nicht ungefährlich wäre."Die starke Sonneneinstrahlung, das lange Stehen - wenn man dann noch zu wenig trinkt, kann man schon aus den Latschen kippen", erklärt der Zweibrücker Internist Dr. Ulrich Gensch. Für junge Menschen, wie sie den größten Teil der Public-Viewing-Zuschauer ausmachen, sei das vergleichsweise harmlos. "Wer aber bereits Kreislaufprobleme hat, vielleicht sogar an Herzkrankheiten leidet oder ein erhöhtes Infarktrisiko hat, sollte das Public Viewing unter diesen Bedingungen unbedingt meiden", rät Gensch.

Um aber auch den übrigen Zuschauern ein angenehmes Spiel zu bereiten, haben die Zweibrücker Wirte, die das Public Viewing veranstalten, wieder in die Trickkiste gegriffen. "Die Bundeswehr stellt uns noch mehr Tarnnetze zur Verfügung. Die werden hoch über den Platz gespannt, damit die Leute weiter hinten auch alles sehen", erklärt Günther Gaudeck, Wirt des Pfälzer Hofs. Die Tarnnetze spendeten erstens leichten Schatten und sorgten zweitens für weiter verbesserte Kontraste der TV-Übertragung.

Doch das ist noch nicht alles, was die Wirte in petto haben. "Wir haben hier einen Wasseranschluss und Schläuche. Wir können die Leute also während des Spiels oder danach abspritzen, wenn es zu heiß werden sollte", berichtet Gaudeck. Doch das kühlende Nass soll es nicht nur kostenlos von oben geben. Gaudeck: "Wir haben beschlossen, das Mineralwasser billiger anzubieten." Zusätzliche Sanitäter wegen zu befürchtender Kreislaufzusammenbrüche seien für Samstag aber nicht angefordert worden. Trotz aller Maßnahmen seitens der Wirte sollten sich die Public-Viewing-Besucher zusätzlich vorbereiten, mahnt Ulrich Gensch. "Die Leute sollten Kopfbedeckungen und luftige Kleidung tragen, außerdem ganz viel trinken", rät der Internist. Aber auf keinen Fall Alkohol. Auch wenn Bier schön kühl die Kehle hinunter rinnt, der Alkohol treibt den Schweiß noch mehr hinaus.

"Das Schwitzen ist lebensnotwendig bei solchen Temperaturen. Je wärmer es ist, desto erweiterter sind die Blutgefäße unter der Haut. Dadurch sinkt der Blutdruck. Wenn dazu Alkohol getrunken wird, weiten sich die Blutgefäße noch mehr und der Blutdruck sinkt weiter." Dies könne noch schneller zu einem Kreislaufkollaps führen. "Die Sonne, das Stehen, zu wenig getrunken - da kippt man schon mal um."

Dr. Ulrich Gensch,

Internist

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