Warum der Landesverein schlingert

Zweibrücken · Turbulente Zeiten erleben erneut die Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken. Während sie und ihre Arbeit etwa von Dekan Peter Butz gelobt werden, steht die Führung des Klinik-Trägers scharf in der Kritik. Der Merkur beleuchtet personelle und organisatorische Probleme, mit denen der Landesverein für Innere Mission in der Pfalz zu kämpfen hat.

 In Stein gemeißelt ist beim Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken derzeit nicht viel. Foto: pma

In Stein gemeißelt ist beim Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken derzeit nicht viel. Foto: pma

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Er hat einen Vorstand, einen Verwaltungsrat zur Aufsicht und macht Millionenumsätze - und doch ist der Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) formal nicht etwa ein Wirtschaftsunternehmen, sondern ein beim Amtsgericht Ludwigshafen eingetragener Verein. 1904 gegründet, ist er neben den Diakonissen Speyer-Mannheim, dem Evangelischen Diakoniewerk Zoar in Rockenhausen und der Evangelischen Heimstiftung in Ludwigshafen einer der besonders bedeutenden diakonischen Träger der Evangelischen Kirche der Pfalz. Der LVIM beschäftigt nach eigenen Angaben rund 1800 Mitarbeiter, betreibt Krankenhäuser in Bad Dürkheim und Zweibrücken , dazu neun Seniorenzentren, davon zwei in der Rosenstadt.

Wie etwa bei vielen Sportvereinen ist es eine Mitgliederversammlung, die die strukturellen Entscheidungen absegnet - etwa die Satzung ändert oder den LVIM auflöst. Sie wählt aus ihrer Mitte den Verwaltungsrat und entlastet den Vorstand - ins operative Geschäft hingegen blickt sie nur eingeschränkt ein. Die mindestens einmal im Jahr (zuletzt am 23. März) tagende Mitgliederversammlung besteht aktuell aus 23 Personen, vor allem aktuellen oder ehemaligen Geistlichen aus Orten, an denen der LVIM Einrichtungen betreibt.

Sachkunde gefordert

Aus Zweibrücken sind etwa Dekan Peter Butz, Oberbürgermeister Kurt Pirmann, Ex-Landtagsabgeordneter und Ex-Stadtrat Jürgen Kroh sowie der Zweibrücker Hochschul-Professor Gunter Kürble Mitglied. Dem laut Satzung fünf- bis siebenköpfigen Verwaltungsrat gehören aktuell neben Kroh und Kürble auch der frühere Speyerer Dekan und langjährige Leiter der Bundeswehr-Uni München, Professor Hans Georg Lößl, Marianne Löwer aus Haßloch und Georg Kalbfuß, Ex-Landrat des Kreises Bad Dürkheim, an. Dem Gremium sitzt Oberkirchenrat Manfred Sutter vor. Alle Mitglieder sollen "sachkundig" sein.

Mindestens einmal im Quartal muss der Rat tagen und etwa den Wirtschaftsplan des Vorstandes absegnen, den Jahresabschluss prüfen, mittelfristige Planungen bestätigen, in bestimmten Fällen ab einer bestimmten Höhe in Kreditaufnahmen einwilligen und natürlich den Vorstand berufen oder abberufen. Seit 1. April 2013 (laut Satzung für fünf Jahre, also bis 30. März 2018) ist der Pfarrer und promovierte Psychologe Rainer Wettreck der Theologische Vorstand und Vorstandssprecher.

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