Warnung vor Kluft zwischen Spitzen-Unis und großem Rest

Zweibrücken · . Die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch, seit Anfang Februar Mitglied im Wissenschaftsrat , hat vor einem möglichen Auseinanderdriften der deutschen Uni-Landschaft in wenige Spitzen-Universitäten und einen breiten Rest gewarnt.

Sie habe "manchmal die Befürchtung, dass wir so einen Trend wie in den USA bekommen, dass wir ein paar Spitzenuniversitäten haben und ein paar Universitäten, mit deren Abschluss man nicht mehr sehr viel anfangen kann, weil er wenig gilt", sagte Münch. Das auf lange Sicht zu verhindern sei eine der Herausforderungen der gesamten deutschen Bildungspolitik.

Die Professorin warnte zugleich vor einem immer weiter um sich greifenden "Akademisierungstrend". Viele junge Leute seien anderswo besser aufgehoben als an Universitäten oder Hochschulen. Man müsse diejenigen an die Unis bringen, die dort hingehörten. "Außerdem tut man jungen Leuten, die man in ein Studium hineintreibt, nichts Gutes", sagte sie. "Vielleicht hält man sie damit von einem Arbeitsmarkt fern, der sie bräuchte und auf dem sie mit einer beruflichen Bildung mehr erreichen könnten als mit einem Studium, für das sie womöglich nicht geeignet sind." Münch lehrt an der Münchner Bundeswehr-Uni und leitet die Tutzinger Akademie für Politische Bildung. Der Wissenschaftsrat , dem sie als neues Mitglied angehört, ist ein angesehenes Beratergremium in der deutschen Bildungspolitik.

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