Über das Labyrinth Der Irrgarten und seine Geheimnisse – Vortrag in der Bipontina

Zweibrücken · (red) Nicht erst seit den Zeiten von Indiana Jones oder den Büchern von Dan Brown steht das Labyrinth im Mittelpunkt spannender Filme und Bücher: Schon immer hat der Irrgarten die Zeitgenossen fasziniert – ob im Mittelalter beim Kirchenbau oder im Barock bei der Gartengestaltung.

In einem Vortrag geht Gerhard Kaiser am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Bibliotheca Bipontina das Thema wissenschaftlich an.

Das Labyrinth, ein Begriff vorgriechischen Ursprungs, war bis zur Renaissance eine meist kreisförmige geometrische Figur als maximal langer, verschlungener und kreuzungsfreier Weg zwischen Begrenzungslinien. Der Begriff „Irrgarten“ kam erst später auf: Er diente als Bezeichnung für die Heckenlabyrinthe der Renaissance- und Barockgärten als Ort profaner Unterhaltung.

Der Vortrag konzentriert sich indes auf die möglichen Bedeutungen und Verwendungszwecke der Kirchenlabyrinthe des Hohen Mittelalters in den Kathedralen Nordfrankreichs: Dabei steht die Kathedrale von Chartres im Mittelpunkt. Soweit von den Quellen her möglich, werden verschiedene Deutungsansätze diskutiert. Als Weg der (Selbst)Erkenntnis, wie er schon von Platon bezeichnet wird, sollte das Labyrinth auch dem modernen Menschen verständlich sein. Da eine offensichtlich enge Verwandtschaft mit der Symbolik des Kreises besteht, schließt das Thema an den Vortrag „Kreis und Kosmos“ vom Oktober 2017 an, setzt diesen aber nicht voraus, sondern bietet eine in sich geschlossene Thematik.

Der Referent Gerhard Kaiser studierte Literaturwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. Er unterrichtete lange Jahre Deutsch und Philosophie/Ethik am Helmholtz-Gymnasium in Zweibrücken, in dessen Gebäude sich auch die Bibliotheca Bipontina befindet. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort