Shoppen in Zweibrücken und ganzer Südwestpfalz soll sich finanziell auszahlen Sparkasse will Einkaufen in der Region fördern

Zweibrücken · Zum Start beteiligen sich aber weniger Geschäfte und Restaurants als erwartet an dem System, das Kunden 1 bis 5 Prozent Rabatt bringt.

 Kommt das Rabattsystem der Sparkasse Südwestpfalz noch mehr auf Trab? In Zweibrücken machen erst zwei Firmen mit, insgesamt 35.

Kommt das Rabattsystem der Sparkasse Südwestpfalz noch mehr auf Trab? In Zweibrücken machen erst zwei Firmen mit, insgesamt 35.

Foto: Lutz Fröhlich

Nach dem gescheiterten Versuch des Vereins „Gemeinsamhandel Zweibrücken“, in der Rosenstadt ein Rabattsystem zur Förderung des örtlichen Einzelhandels zu installieren („ZW App“), gibt es nun einen neuen Anlauf in dieser Richtung. Einen neuen Anlauf, der einerseits Kunden noch mehr nutzt – weil es mit diesem System bundesweit Rabatte gibt –, was andererseits aber nur bei Zahlungen mit der Sparkassen-Girokarte nutzbar ist: Die Sparkasse Südwestpfalz hat Anfang Januar die „Sparkassen-Vorteilswelt“ gestartet.

„In der Region einkaufen und Geld zurückbekommen? Genau das geht ganz einfach, wenn man bei den Vorteilspartnern der Sparkasse mit der Sparkassen-Card (Debitkarte) bezahlt“, beschreibt das Institut in einer Pressemitteilung das System: „Die Partner der Sparkassen-Vorteilswelt vergeben dann einen sogenannten „Geld-zurück-Vorteil“ (Cashback) auf den Einkauf. Die Vorteile liegen in der Regel zwischen 1 und 5 Prozent. Sie werden gesammelt und sobald mindestens 1 Euro erreicht ist, auf dem Privatgirokonto des Kunden gutgeschrieben.“

Weil die von der Stadt Zweibrücken und dem Landkreis Südwestpfalz getragene Sparkasse sich damit einer bei rund 40 deutschen Sparkassen bereits etablierten Aktion anschließt, gelten die Rabatte nicht nur bei den angeschlossenen Händlern in der Region, sondern deutschlandweit bei über 4000 Partnern anderer Sparkassen, vor allem in Süddeutschland.

„Wir wollen die Bürger bewegen, mehr in der Region zu kaufen“, nennt Vorstandschef Peter Kuntz – neben den Vorteilen für die eigenen Kunden – als Motiv der Sparkasse Südwestpfalz für die Aktion. Vor dem Hintergrund der wachsenden Konkurrenz durch reine Online-Händler, die umsatzstärksten davon aus den USA, sagte Kuntz bei der Jahresbilanzpresskonferenz Ende Oktober: „Wir fühlen uns auch verantwortlich für die Region. Der Handel sucht händeringend nach Möglichkeiten, das Einkaufen vor Ort zu fördern.“ Und hierfür sei das Sparkassen-Rabattsystem eine große Chance: „In der Region Südwestpfalz sind 90 000 Sparkassen-Cards in Umlauf.“ Und bei 5,5 Millionen Sparkassen-Kunden bundesweit könne es sich auch auszahlen, wenn durch das Rabattsystem „auswärtige Kunden animiert werden, mehr zu kaufen, wenn sie hier zu Besuch sind“. Die Teilnahme an dem System koste die teilnehmenden Händlern nichts, abgesehen natürlich von den Kunden-Rabatten. „Und auch kleine Händler haben die Möglichkeit, über die Sparkassen-Seite plötzlich im Internet vertreten zu sein.“

Doch wie schon bei der kurzlebigen „Zweibrücken-Card“ (2003-2005) und der geplatzten Idee „ZW App“ hat es auch die Sparkasse schwer, die Händler zur Teilnahme an dem Rabattsystem zu bewegen: Ende Oktober hatte die Sparkasse als Ziel genannt, zum Starttermin 2. Januar „mindestens 60 regionale Partner zu gewinnen“ – doch nun sind es lediglich 35, darunter aus Zweibrücken nur zwei: das Restaurant Odysseus und im Fashion Outlet das Schuhgeschäft Peter Kaiser. Aus der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land macht noch niemand mit, in der VG Thaleischweiler-Wallhalben in Rieschweiler Blumen Franke sowie Karin’s Lädsche.

Die Sparkasse verweist in ihrer aktuellen Pressemitteilung aber darauf, dass bereits im Januar noch weitere Partner hinzukommen werden.

Dem Vorstand von Gemeinsamhandel Zweibrücken stellt die Sparkasse das System auch erst Mitte Januar vor, wie der Vereinsvorsitzende Andreas Michel auf Merkur-Anfrage mitteilte. Persönlich sei er von dem Nutzen des Systems für Einzelhändler bislang nicht überzeugt. Einzelhändler müssten sich zwar um die Kundenbindung kümmern – das gehe aber nicht mit fremden Systemen, bei denen Händler nicht an die Daten kommen, um mit Kunden in Kontakt bleiben zu können. Das Sparkassen-Rabattsystem sei deshalb „vor allem ein Kundenbindungssystem für die Sparkasse“.

Zum Datenschutz erläutert die Sparkasse in ihrer Pressemitteilung: „Bei der Abwicklung der Geld-zurück-Vorteile steht der Schutz der Kundendaten für die Sparkasse Südwestpfalz an oberster Stelle. Für die Auszahlung des Cashbacks werden keine persönlichen Daten übermittelt, die Rückschlüsse auf das Kaufverhalten zulassen.“

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