Ehemaliger Zweibrücker Stadtrat gestorben Bernhard Schneider, Leiter der Hartz IV-Selbsthilfe, ist tot

Zweibrücken · Bernhard Schneider – fachkompetenter und meinungsstarker Streiter für Soziales – ist am Freitag im Alter von 74 Jahren gestorben. Schneider war bis zuletzt Vorsitzender der Zweibrücker Hartz IV-Selbsthilfe und bis Ende Mai Mitglied des Stadtrats.

 2014 zog Bernhard Schneider in den Zweibrücker Stadtrat ein.

2014 zog Bernhard Schneider in den Zweibrücker Stadtrat ein.

Foto: Privatbild von Schneider/privat

Die von Katja und Andreas Schneider (nicht verwandt) 2010 initiierte Selbsthilfegruppe hatte Schneider mit aufgebaut, seitdem tausende Menschen beraten, ihnen durch den Bürokratie-Dschungel geholfen und auch in der Öffentlichkeit oft auf die Probleme von Arbeitslosengeld 2-Empfängern aufmerksam gemacht.

Bis zu seiner kurzen, schweren Krankheit habe Bernhard Schneider auch noch die meisten der allein dieses Jahr bislang 400 Beratungen durchgeführt, berichtete Selbsthilfe-Schriftführer Matthias Nunold am Sonntag auf Merkur-Anfrage. „Wir sind sehr traurig“, sagte Nunold. Ob und wie es mit dem Verein nach dem Tod Schneiders weitergehe, werde in den nächsten Tagen bei einer Vorstandssitzung besprochen: „Wir hoffen, dass es weitergeht.“ Man sei aber auch auf Sponsoren angewiesen.

2014 war Bernhard Schneider als Parteiloser für Die Linke in den Zweibrücker Stadtrat gewählt worden. Nachdem er Die Linke nicht in einem Raum der Hartz IV-Selbsthilfe tagen lassen wollte, um keine Zweifel an deren parteipolitischer Unabhängigkeit aufkommen zu lassen, verließ Schneider die Fraktion Anfang 2018 im Streit. Von der von ihm gegründeten „Wählergruppe Schneider“ schaffte es bei der Wahl am 26. Mai allerdings nur Atilla Eren in den neuen Stadtrat.

Beruflich war Schneider von 2000 bis 2009 Arbeitsanleiter und Betriebsstättenleiter bei der Neuen Arbeit Saar.

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