Vorsicht vor Langfingern im närrischen Getümmel

ZWEIBRÜCKEN · Gerade in der närrischen Zeit, wenn die Menschen dicht an dicht stehen und die Stimmung ausgelassen ist, haben es Kriminelle besonders leicht. Für Taschendiebe ist das Gedränge eine willkommene Einladung, lange Finger zu machen. In den Menschenmassen können sie unbemerkt ihrem "Handwerk" nachgehen und notfalls schnell untertauchen.

Deshalb gilt auch für alle Besucher des Zweibrücker Fastnachtsumzugs durch die Innenstadt: Wer sicher gehen möchte, sollte Wertgegenstände zu Hause lassen oder sie gut einstecken. "Männer sollten ihren Geldbeutel nicht in der Gesäßtasche tragen, sondern in ihrer Jackeninnentasche verstauen und natürlich den Reißverschluss zuziehen. Handtaschen sollten stets geschlossen und nicht unbeaufsichtigt gelassen werden", rät Martin Sema, Sprecher der Polizeidirektion Pirmasens. Diese Maßnahmen erschweren Taschendieben, trotz aller Tricks, die Arbeit. Wertgegenstände sollten grundsätzlich eng am Körper liegen. Oder besser noch: zuhause bleiben. Bargeld und Zahlungskarten sollten nur in der Menge mitgenommen werden, in der sie auch gebraucht werden. Auch Smartphones seien eine gern gesehene Beute.

Neben alten Tricks wie dem Aufschlitzen von Rucksäcken oder Abschneiden der Trageriemen von Handtaschen lassen sich Taschendiebe immer etwas Neues einfallen. Dem Einfallsreichtum der Kleinganoven sind keine Grenzen gesetzt, warnt die Verbraucherorganisation Geld und Verbraucher e.V. (GVI). Zudem macht das lustige Treiben beim Karneval die Menschen sorgloser. Doch gerade solche Situationen nutzen Taschendiebe besonders aus. Meist arbeiten sie im Team und wenden eine altbekannte Masche an: Ein Langfinger rempelt das ausgespähte Opfer an, der andere schnappt sich mit einem schnellen Griff die Beute und verschwindet im Getümmel, erklärt GVI-Präsident Siegfried Karle. Die Aufklärungsquoten seien gering, da die Taten von den Opfern häufig nicht gleich bemerkt würden.

Dass organisierte Banden gezielt zu Fastnachtsveranstaltungen in der Region fahren, um hier kräftig Beute zu machen, das hat die Polizeidirektion Pirmasens allerdings noch nicht beobachtet: "Wir sind mit den Faschingsumzügen fast durch und bislang ist es ruhig geblieben", betont Sema. "Vielleicht liegt es an der erhöhten Polizeipräsenz."

Hinweise zum Thema "Tricks der Taschendiebe" gibt es unter www.geldundverbraucher.de .

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