Stimmen zur größten Party des Jahres So groß war die Vorfreude auf das Stadtfest wohl noch nie

Zweibrücken · Nach zwei Jahren Durststrecke ist es an diesem Freitag endlich wieder soweit. Wir fragten bekannte Bürger: Was bedeutet Ihnen der Neustart?

 Ausgelassen war die Stimmung 2019 - dem letzten Stadtfest vor der Pandemie. Foto: Volker Baumann

Ausgelassen war die Stimmung 2019 - dem letzten Stadtfest vor der Pandemie. Foto: Volker Baumann

Foto: Volker Baumann

Vorfreude ist ja die schönste Freude. In Sachen Stadtfest wurde diese Vorfreude allerdings auf eine harte Probe gestellt. 2019 fand Zweibrückens größte Party das letzte Mal statt, wegen Corona musste zwei Jahre lang ausgesetzt werden.

Nach dieser langen Durststrecke ist es endlich wieder soweit. Die Vorfreude kann gegen Freude eingetauscht werden. Drei Tage Glück am Stück, von diesem Freitag an bis Sonntagabend. Ein Wiedersehen mit vielen netten Bekannten, 200 Stunden Musik auf acht Bühnen, kulinarischen Schmankerln – und das alles bei voraussichtlich schönem Wetter. Der Merkur fragte bekannte Bürger: Was bedeutet Ihnen der Neustart des Stadtfestes?

Fritz Presl kann es bereits kaum abwarten. Seine Mitbürger säßen gleichfalls auf glühenden Kohlen. Er sei am Donnerstag den Hallplatz entlang spaziert, als dort gerade Stände aufgebaut worden seien, dabei habe er registriert, mit welchem Interesse Passanten die Arbeiten verfolgt hätten. „Die Leute sind hungrig auf das Stadtfest. Das merkt man einfach“, sagt er. Presl, ehemals Landtagsabgeordneter und Ratsmitglied und 1980 als frisch bestellter Kulturamtsleiter Begründer des Stadtfestes, sagt stolz: Die dreitägige Sause sei in der gesamten Region ohne Konkurrenz. Presl sagt, er selbst werde „moiens unn oobens“ aufs Stadtfest gehen. Besonders freue er sich schon auf den japanischen Jodler Takeo Ischi, der am Sonntagabend (ab 21 Uhr auf dem Alexanderplatz) als Stargast auftritt.

„Der war bereits 1988 bei uns auf dem Stadtfest. Damals war der noch keine 30 Jahre alt.“ Presl lacht: „Ich wusste gar nicht, dass der immer noch jodelt.“

Marold Wosnitza ist ebenfalls erleichtert, dass die Stadtfest-Durststrecke ein Ende hat. Der Oberbürgermeister erklärt: „Ich persönlich freue mich ungemein, dass nach zwei Jahren Abstinenz das Stadtfest wieder stattfinden kann. Bei all den Einschränkungen der letzten beiden Jahre und den aktuellen Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss, ist es wichtig auch wieder einmal gemeinsam feiern zu können. Unser Stadtfest ist eine Institution für die Zweibrückerinnen und Zweibrücker und holt Gäste von nah und fern in unsere schöne Stadt. Wir sind vorbereitet und freuen uns auf alle Besucherinnen und Besucher.“

Christina Rauch blickt schon erwartungsvoll auf ein Wiedersehen mit vielen Bekannten. Die Kulturdezernentin der Stadt strahlt: „Ich freue mich sehr auf drei Tage fröhliches, vielfältiges und lebendiges gemeinschaftliches Feiern an unseren acht Bühnen und die vielfältige Angebote und darauf, dass wir alle am Stadtfest wieder viele Bekannte treffen können. Nach zwei Jahren ist es endlich wieder so weit.“

Sandra Cleemann hat kraft ihres Amtes natürlich auch den Handel im Blick. Die Vorsitzende von Gemeinsamhandel verdeutlicht: „Ich freue mich für jeden Schausteller und Karussell-Betreiber, wenn er jetzt auf dem Stadtfest endlich wieder Umsatz machen kann. Die vergangenen zweieinhalb Jahre waren für die Betroffenen sehr hart.“ Auch für die Besucher sei es natürlich etwas besonderes. Cleemann blickt verträumt zurück: „Ich weiß noch, als ich jung war. Wir sind morgens mit der Kehrmaschine heimgegangen.“ Nun, als Familienmensch, gehe sie es natürlich ruhiger an. Cleemann, die ein Spielwarengeschäft in der Fußgängerzone betreibt, ist sich übrigens sicher, dass die Besucher, bei aller Feierlaune und Ausgelassenheit, durchaus auch registrieren, welches Angebot an Handel sich in der Innenstadt findet. „Das nehme die Besucher schon wahr“, sagte sie. Sie lobt das Engagement des Ehepaares Kuppens, dieses mache etwas wohl einmaliges in der Fußgängerzone und nutze die drei Tage, um pfiffig um Kunden zu buhlen.

Erwin Kuppens bestätigt: Seine Frau Hannelore und er mieteten bereits seit rund zehn Jahren den Platz vor ihrem Modegeschäft Fashion City in der Hauptstraße an. Damit kein Schausteller den Eingang zu dem Modegeschäft verbaue. „Wir nutzen am Freitag und Sonntag die Öffnungszeiten bis 22 Uhr, um Kunden zu gewinnen“, sagt Erwin Kuppens. Und am Sonntag, wenn das Geschäft selbst nicht geöffnet werden dürfe, schlügen seine Frau und er einen Pavillon für den Außenverkauf auf dem gemieteten Platz auf. Man muss das Eisen eben schmieden, wenn es heiß ist.

Der eine Händler ist froh über die Möglichkeit, bis 22 Uhr zu verkaufen – ein anderer ist dankbar, dass er es ausnahmsweise einmal nicht tut.

Dieter Ernst hat normalerweise seinen großen Edeka-Supermarkt am Hilgard-Center täglich bis 22 Uhr geöffnet. Nun ist das erste Stadtfest, in dem dies nicht so ist. Denn der Markt ist noch geschlossen, weil er komplett umgebaut wird. „Wenn ich nicht zu spät von der Baustelle wegkomme, möchte ich diese Gelegenheit schon einmal nutzen, auf das Stadtfest zu gehen“, sagt Ernst. Der Unternehmer lobt das Stadtfest in den höchsten Tönen: „Es ist für die gesamte Region sicher einmalig. Da gibt es nichts vergleichbares.“ Er freue sich sehr für die Händler und die Bürger über den Neustart nach der quälend langen Durststrecke.

Roland Zadra ist gleichfalls voll des Lobes. Der Gastronom und Hotelier, Leiter der Zadra-Gruppe, schwärmt: „Es ist einfach großartig, dass das Stadtfest dieses Jahr wieder möglich ist. Denn es gehört zum kulturellen Leben von Zweibrücken seit vielen Jahren dazu. In keiner Stadt unserer gesamten Region gibt es ein vergleichbares Fest, das so viele Besucher anzieht. Ich freue mich für jeden, der daran teilhaben kann.“

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