Vom Kiosk bis zum Einkaufsdienst"Schüler stehen auf Süßes und Sattmacher"
Zweibrücken. Belegte Brötchen, Mikrowellen-Pizza, weich gekochte Nudeln oder Schokoriegel und Cola - das Essen an Schulen ist nicht immer jedermanns Sache. Ernährungsexperten und Politiker plädieren für ein ausgewogenes, gesundes Nahrungsangebot, die Schüler essen jedoch meist das, was ihnen am besten schmeckt - auch wenn es nicht immer gesund ist.Es ist Montagmittag
Zweibrücken. Belegte Brötchen, Mikrowellen-Pizza, weich gekochte Nudeln oder Schokoriegel und Cola - das Essen an Schulen ist nicht immer jedermanns Sache. Ernährungsexperten und Politiker plädieren für ein ausgewogenes, gesundes Nahrungsangebot, die Schüler essen jedoch meist das, was ihnen am besten schmeckt - auch wenn es nicht immer gesund ist.Es ist Montagmittag. In der Hauptschule Nord, neben der Pestalozzi-Grundschule eine von zwei Ganztagsschulen in Zweibrücken, gibt es für die 60 Schüler, die für das Mittagessen angemeldet sind, Suppe. Dazu Würstchen und Brot, ein Dessert und ein Getränk. Wer nachmittags lernt, der braucht schließlich auch was im Magen. "Bei uns gibt es jeden Tag ein Essen mit Nachtisch und Getränk, meistens Tee. Die Mahlzeiten bekommen wir jeden Tag vom Arbeiter-Samariter-Bund gebracht", berichtet Konrektor Thomas Trier. Rund 100 Schüler sind an der Hauptschule in Ganztagsbetreuung, fast jeder Zweite nimmt also an der Schulspeisung teil. Dabei wird auch Wert auf gesundes Essen gelegt. Morgen gibt es Tortellini mit Gemüse-Joghurt-Soße und dazu Salat. "Es ist eigentlich immer ein Salat dabei oder Gemüse. Es werden auch Umfragen gemacht, was am besten schmeckt. Aber das ist nicht immer unbedingt das gesunde Essen", erklärt Trier. Ein Apfel als Nachtisch wird beispielsweise oft wieder zurückgegeben. 40 Euro kostet das Essen im Monat pro Schüler. Das macht rund zwei Euro pro Mahlzeit.Den Schülern, die nicht an der Schulspeisung teilnehmen, bietet die Hauptschule Nord dennoch eine Reihe von Verpflegungsmöglichkeiten an. So gibt es eine Küche, in der mitgebrachtes Essen erwärmt werden kann. In den Pausen ist der Schulkiosk geöffnet, dort werden belegte Brötchen, Süßwaren und Getränke verkauft. "Außerdem haben wir mittags einen Einkaufsservice. Die Schüler schreiben auf, was sie möchten, und zwei Leute gehen dann rüber in den Supermarkt und kaufen ein. Das machen wir, damit es dann keine Völkerwanderung gibt", erklärt der Konrektor der Hauptschule. Brötchen vom HausmeisterDer Kiosk ist die übliche Verpflegungsvariante an den Schulen und in so gut wie jeder Bildungseinrichtung zu finden. Meist wird er vom Hausmeister geführt, wie auch am Helmholtz-Gymnasium. "Ich verkaufe belegte Brötchen, Fleischkäsweck, Kaffeestückchen, aber auch Äpfel und Süßwaren", berichtet Klaus Wiebe. Jedoch bietet das Helmholtz-Gymnasium ein warmes Mittagessen für 3,40 Euro für Schüler an, die nachmittags noch Unterricht haben. Diese müssen sich im Sekretariat melden und können dann im Awo-Pflegeheim "Am Rosengarten" essen. Zweibrücken. Um die Gesundheit von Schülern zu fördern, möchte die Europäische Union ein Schulobst-Programm beginnen, bei dem 90 Millionen Euro für Obst und Gemüse an Schulen zur Verfügung gestellt werden sollen (wir berichteten). Catarina Stephani vom Hofenfels-Gymnasium hält dies für eine gute Idee. "Man sollte viel mehr Obst und Gemüse in der Schule anbieten, anstatt Schokolade, Gummibärchen und Chips", meint die 15-jährige Zweibrückerin. Julia Hergert aus Zweibrücken wäre zwar begeistert von gesunder Nahrung, weiß aber, dass sich diese in der Schule nicht gut verkaufen würde. Sie hilft am Schulkiosk der Hauptschule Nord aus und meint, dass besonders Fleischkäse und Frikadellenweck bevorzugt werden. "Die Schüler stehen mehr auf Schokolade und Sattmacher", sagt die 15-Jährige. "Vor allem ist das Essen hier überhaupt nicht teuer." Die zwölfjährige Ida Rumpf vom Helmholtz-Gymnasium dagegen findet die Brote und Kaffeestückchen an ihrer Schule zu teuer. Aus diesem Grund bringt sie sich ihr Frühstück mit. Christina Lang und Stefanie Biss besuchen die Berufsbildende Schule in Zweibrücken und kaufen dort täglich ihr Frühstück. "So geht's viel schneller und es ist praktischer", sagt die 17-jährige Stefanie aus Biedershausen. "Zudem wird dort das ideale Frühstück für gute Preise angeboten", fügt Christina aus Knopp-Labach hinzu. kki