Wahlkampf Volle Kraft, um Stimmen abzujagen

Zweibrücken · Brigitte Freihold von den Linken will sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Sie erhält prominente Unterstützung.

 Der stellvertretende Oppositionsführer im Bundestag, Klaus Ernst, der Zweibrücker Ortsvereinsvorsitzende Gerhard Burkei und die Wahlkreis-Kandidatin, Brigitte Freihold wollen mehr Gerechtigkeit.

Der stellvertretende Oppositionsführer im Bundestag, Klaus Ernst, der Zweibrücker Ortsvereinsvorsitzende Gerhard Burkei und die Wahlkreis-Kandidatin, Brigitte Freihold wollen mehr Gerechtigkeit.

Foto: nos

„Wir als Linke haben ja was zu sagen, wir wollen das Sprachrohr für die armen Menschen sein. Die brauchen eine starke Lobby“, sagte Brigitte Freihold aus Pirmasens, Direktkandidatin der Linken im Bundestagswahlkreis 210 und auf dem dritten Listenplatz in Rheinland-Pfalz. „Nein, Unterstützung aus der Wirtschaft bekommen wir nicht. Wir werden aber nicht aufhören zu fordern, dass die Superreichen mehr an diesen Staat abführen, damit die Gelder zur Verbesserung der Infrastruktur und zum Abbau der Armut, die selbst im Alter wächst, aufhört“, schob sie nach.

In der Ixheimer Gaststätte „La Bandiera“ herrschte im Nebenzimmer Wahlkampfstimmung – obwohl nur sechs Genossinnen und Genossen gekommen waren. Gerhard Burkei vom Stadtverband Die Linke begrüßt insbesondere den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Klaus Ernst. Der Bundestagsabgeordnete der Linken geißelte seinerseits die nach seiner Auffassung himmelschreiende soziale Ungerechtigkeit. „Die soziale Gerechtigkeit beginnt am Geldbeutel und es lässt sich belegen, dass ausgerechnet die SPD 2010 die Entwicklung eingeleitet hat, dass den Armen immer mehr aus dem Geldbeutel genommen wird“, sagte er. Damit schlug er in die gleiche Kerbe wie Freihold.

Die Grundschullehrerin steht zur Zeit unter erheblichem Zeitdruck. Morgens Schulunterricht und in der danach verbleibenden Zeit Wahlkampf bis in die späten Abendstunden. Die in Kaiserslautern aufgewachsene Pädagogin zeigt sich als echtes Energiebündel, ist seit elf Jahren Parteimitglied und brennt darauf beim Bundestagswahlkampf auf Stimmenfang zu gehen, um vielleicht in Berlin ein Sprachrohr für die zu sein, die am wenigsten eine Lobby haben: die Armen.

Dass sie in Pirmasens mit Armut zu tun hat, ist zu spüren. Sie sagt, dass die Parteien, die sich „sozial“ nennen – wie etwa die SPD –, das Soziale vergessen haben. „Bei uns steht im Parteiprogramm was wir fordern, bei den anderen eben nicht“, sagte sie und verwies unter anderem auf das Wiedereinführen der Vermögenssteuer, Einsatz für mehr Steuergerechtigkeit.

Ginge es nach ihr und der Linken, wäre die Leiharbeit sofort verboten, würden zwölf Euro im Augenblick als Mindestlohn gerade reichen, wären eine Mindesteinkommen von 1050 Euro und der gleiche Betrag bei der Mindestrente die Grenze. Freihold glaubt nicht an den Gewinn des Direktmandats, werde sich aber dafür stark machen, dass die Linke den anderen Parteien „viele Stimmen“ abjagt. Schließlich zähle jede Stimme.

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