"Visionen entschlossen anpacken" Bundeswehr dankt Zweibrückern für "großen Rückhalt"

Zweibrücken. Beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Stadt Zweibrücken und der Niederauerbach-Kaserne in der Festhalle hat der stellvertretende Kommandeur René Ochs (Foto: voj) an das "hohe Risiko für Leib und Leben" der rund 400 Zweibrücker Fallschirmjäger erinnert, die gerade nach Afghanistan verlegt werden

Zweibrücken. Beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Stadt Zweibrücken und der Niederauerbach-Kaserne in der Festhalle hat der stellvertretende Kommandeur René Ochs (Foto: voj) an das "hohe Risiko für Leib und Leben" der rund 400 Zweibrücker Fallschirmjäger erinnert, die gerade nach Afghanistan verlegt werden. Dies sei "für das Bataillon ein Novum, da zum ersten Mal seit seinem Bestehen der Verband nahezu geschlossen in den Einsatz geht". Ochs betonte, es sei wichtig für die Soldaten gerade angesichts des Risikos, "den Rückhalt der Bevölkerung zu genießen". Ochs dankte: "Wir wissen, welchen großen Rückhalt die Soldaten hier in Zweibrücken genießen. Hier wird dankenswerter Weise sehr genau unterschieden zwischen der politischen Diskussion über Rahmen und Notwendigkeit des Einsatzes auf der einen Seite und dem Rückhalt für die Soldaten, die einen gegebenen Auftrag unter hoher Belastung und Risiko erfüllen, auf der anderen Seite."Zu den 2011 anstehenden Entscheidungen über Kasernenschließungen sagte Ochs, die Soldaten fühlten sich wohl in Zweibrücken und die infrastrukturellen Voraussetzungen seien aus seiner Sicht gut. "Es wäre deshalb schade, diesen Standort aufzugeben. Das allerdings liegt nicht in meiner Entscheidungsgewalt." Auch Brigadegeneral Eberhard Zorn sagte in einem Grußwort, er wisse noch nicht, wo Kasernen geschlossen werden.

Ochs und Zorn baten Stadtverwaltung, Firmen, Reservisten und andere Institutionen in Zweibrücken auch um Unterstützung bei der Nachwuchsgewinnung. Denn nach der Aussetzung der Wehrpflicht ab März "verringert sich das Potenzial, aus dem unser längerdienender Nachwuchs geworben werden kann, in sehr deutlichem Umfang", sagte Ochs. > Seite 22: weiterer Bericht lf

Zweibrücken. "Vom pompösen Schloss Karlsberg über das Märchenschloss Neuschwanstein bis zum neuen prächtigen Kindergarten in der alten Stadtgärtnerei spannt sich ein schillernder Bogen der Zweibrücker Geschichte, der Mythos dieser Stadt." Auch bei seiner Neujahrsempfangsrede 2011 war Oberbürgermeister Helmut Reichling kein Bogen zu weit gespannt, um für seine Visionen zu werben, diesmal ging es um den "Mythos Zweibrücken". Manche Zuhörer bewundern, andere belächeln solche Sätze. Das Lächeln dürfte gestern Abend aber einigen vergangen sein - wurde Reichling doch auch noch ziemlich konkret. Und legte den innerstädtischen Einzelhändlern drei Mahnungen ans Herz: "Erstens: Begreift Euch als Einheit und einigt Euch endlich auf einheitliche Öffnungszeiten und eine Werbestrategie Innenstadt, die auch von allen mitgetragen wird. Zweitens: Verbessert Euer Angebot und Eure Auswahl selbst und wartet nicht darauf, bis jemand von außerhalb mit besserem Angebot und besserer Auswahl kommt. Drittens: Hört endlich auf, Eure eigene Einkaufsstadt schlecht zu reden! Niemand kommt von außerhalb in eine Stadt, in der einzelne Händler es offensichtlich als ihre Berufung sehen, auf Missstände im Handel hinzuweisen, und immer wieder betonen, wie schlecht die Zweibrücker Innenstadt ist und wie schwierig es ist, einen Parkplatz zu finden."

Reichling nannte noch zwei weitere Beispiele, wie "Träume und Visionen" Realität werden können, wenn "wir entschlossen anpacken und die Chancen ergreifen": Für Rimschweiler sei es "sehr wichtig, die Kultushalle zu retten". Die Stadt habe bereits für den Reit- und Fahrverein ein ähnliches Modell entwickelt. "Ich meine, wir sollten für die Bürger von Rimsch-weiler auch diesmal das Notwendige möglich machen." Und an der A 8 nahe der Style Outlets - die 2010 fast drei Millionen Kunden gehabt hätten, "ein Pfund, mit dem wir wuchern können" - gelte es, "diese Chance gemeinsam für die Region zu ergreifen". Ob Reichling mit "diese Möglichkeit" die von Verbandsbürgermeister Kurt Pirmann betriebene Ansiedlung von Märkten wie Media-Markt, Kaufland und Decathlon meinte, sagte er nicht - sprach aber von "modernen Betriebstypen" und davon, "etwas zu entwickeln, was einzigartig ist in Deutschland". Kürzlich hatte Reichling von einem "Value Center" gesprochen, mit großen Hersteller-Geschäften nur für bestimmte Warengruppen (wir berichteten). Auch Pirmasens und Homburg würden hiervon profitieren, sagte Reichling gestern an deren Oberbürgermeister gewandt.

"Ohne Visionen und deren Realisierung schafft es keine Stadt in das obere Fünftel der Zukunftsstädte Deutschlands", zeigte sich Reichling stolz auf die Prognos-Studie, die Zweibrücken sogar als zweitdynamischste Stadt Deutschlands sieht: "Wir haben es geschafft!"

Auch der Rosengarten werde 2011 "in eine neue dynamische Phase treten". Die Übertragung von der Stadt an den EBZ entlaste nicht nur den Haushalt, sondern schaffe auch "Synergien bei Menschen und Material, die den Rosengarten insgesamt aufwerten". Allerdings werde es Zeit, den Entsorgungsbetrieb umzubenennen, zumal er nun auch für die Friedhöfe zuständig sei. "Mir hat Reichlings Zitat gefallen: Visionen scheitern nicht an schlechter Kassenlage."

Christian Weber, gebürtiger Zweibrücker, Karlsberg-Prokurist

"Reichling hat wieder gesagt, zwischen ihn und Pirmann passt kein Blatt Papier. Da wäre es vielleicht gut, es gäbe

bei der OB-Wahl eine Alternative!"

Michael Wöhler, für die CDU selbst als Kandidat im Gespräch

"Reichlings Rede hatte einige versteckte Spitzen. Gut: Es muss nicht immer alles eine Soße sein!"

 Die Ehrennadel und -urkunde der Stadt Zweibrücken erhielten am Ende des Neujahrsempfangs die privaten Weihnachtsmarkt-Organisatorinnen Veronika Gab und Gabriele Deska (Frauen von links) sowie (Männer von links): Hans Conrad (für sein Engagement für Naturschutz, Jugendarbeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Wattweiler), Rudi Diehl (50 Jahre Leiter des Volkschors Niederauerbach, warb mit den Rosenkindern bundesweit für Zweibrücken), Günter Hahn (27 Jahre Vorsitzender des Judoclubs Zweibrücken und auch sonst ein vorbildlich engagierter Bürger), Gerd Kiefer (langjähriges soziales Engagement bim DRK Oberauerbach, Organisator von Nothilfen im Ausland), Alfons Zwick (33 Jahre an der Spitze des SV Ixheim, in vielen weiteren Vereinen stark engagiert) - Oberbürgermeister Helmut Reichling, der die Ausgezeichneten würdigte - Hans Roller (seit zwei Jahrzehnten Kämmerer für zahlreiche Wattweiler Vereine), Walter Schneider (leistete als Vorsitzender der Lebenshilfe entscheiden Beitrag zum Bau des Behindertenwohnheims) und Richard Scherer (großes langjähriges Engagement für Zweibrücken).lf/Fotos: Jörg Jacobi

Die Ehrennadel und -urkunde der Stadt Zweibrücken erhielten am Ende des Neujahrsempfangs die privaten Weihnachtsmarkt-Organisatorinnen Veronika Gab und Gabriele Deska (Frauen von links) sowie (Männer von links): Hans Conrad (für sein Engagement für Naturschutz, Jugendarbeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Wattweiler), Rudi Diehl (50 Jahre Leiter des Volkschors Niederauerbach, warb mit den Rosenkindern bundesweit für Zweibrücken), Günter Hahn (27 Jahre Vorsitzender des Judoclubs Zweibrücken und auch sonst ein vorbildlich engagierter Bürger), Gerd Kiefer (langjähriges soziales Engagement bim DRK Oberauerbach, Organisator von Nothilfen im Ausland), Alfons Zwick (33 Jahre an der Spitze des SV Ixheim, in vielen weiteren Vereinen stark engagiert) - Oberbürgermeister Helmut Reichling, der die Ausgezeichneten würdigte - Hans Roller (seit zwei Jahrzehnten Kämmerer für zahlreiche Wattweiler Vereine), Walter Schneider (leistete als Vorsitzender der Lebenshilfe entscheiden Beitrag zum Bau des Behindertenwohnheims) und Richard Scherer (großes langjähriges Engagement für Zweibrücken).lf/Fotos: Jörg Jacobi

Hanne Stauch, Rosenfreundin

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