Klassik in Birkhausen Viersaiter statt Vierbeiner

Zweibrücken · „Klassik in Birkhausen“ bestach wieder durch exzellente Musiker und ein besonderes Flair.

 Das Aris-Quartett faszinierte mit seiner Begeisterung und Virtuosität.

Das Aris-Quartett faszinierte mit seiner Begeisterung und Virtuosität.

Foto: Cordula von Waldow

(cvw) „Einfach grandios!“ Auch im dritten Jahr von „Klassik in Birkhausen“ begeistert dieses einmalige musikalische Event durch die herrliche Musik, das einzigartige Ambiente in der Reithalle des ehemaligen Trakehnergestüts und vor allem durch das extrem hohe Niveau. In diesem Jahr hatte der musikalische Leiter von „Klassik in Birkhausen“, der vielfach ausgezeichnete Pianist Marlo Thinnes aus Saarbrücken, mit dem ARIS Quartett eines der aktuell besten jungen Kammerorchester Deutschlands eingeladen.

Die offenen Lochblechwände in der mit festen Bodenplatten und rotem Teppich ausgelegten Reithalle vermittelten einen Open-Air-Charakter mitten im Grün, der leichte Luftzug sorgte für angenehme Ventilation bei Hochsommertemperaturen und wieder einmal staunten die Zuhörer über die ausgezeichnete Akustik in der großen, offenen Reithalle. „Klassik in Birkhausen“ 2019 war einem der berühmtesten deutschen Komponisten gewidmet: Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) feiert im kommenden Jahr 2020 sein 250-jähriges Jubiläum, das die Matinee bereits voraus inszenierte. Schnell zeigten Professionalität und Begeisterung, weshalb die vier jungen Musiker, Anna Kahtarina Wildermuth und Noémi Zipperling (Violine), Caspar Vinzens (Bratsche) sowie Lukas Sieber (Violoncello), zu den besten Nachwuchsmusikern gehören. Mit enormem Einfühlungsvermögen, sichtlicher Spielfreude, glasklarer Präzision und hoher Virtuosität interpretierten sie die Musik des Meisters.

Ausdrucksstark und leidenschaftlich, ganz in ihre Musik vertieft und fein aufeinander abgestimmt, schienen die vier Künstler mit ihren Instrumenten zu verschmelzen. Leicht, beschwingt und tänzerisch, korrespondierten die vier Instrumente in raschen Läufen.

Marlo Thinnes gab im Duett mit dem Violinisten Ingolf Turban die „Kreutzersonate“. „Sie fordert enorm viel von der Geige wie auch vom Klavier“, hatte er in seiner Ankündigung beschrieben.  Das Publikum feierte die beiden Vollblut-Musiker im Anschluss mit stehenden Ovationen. „Grandios! Ich hatte noch nie das Gefühl, dass eine Violine singt – bis heute“, staunte Michael Timmer, Klassik-in-Birkhausen-Stammgast aus Ramstein. Thomas Roessler aus Saarbrücken konnte „gut nachvollziehen“, was Marlo Thinnes mit „konzertant zu spielen“ angekündigt hatte. „Diese technische Brillianz, diese explodierenden Kontraste“, begeisterte er sich. Begleiterin Karin Maaß war ebenso angetan von der Location. „In den ruhigen Passagen schienen sogar die Vögel mit zu konzertieren.“

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