Vielversprechender Neuanfang

Zweibrücken · Es war eine sehr erfreuliche Woche für den Zweibrücker Handel. Die Aufsplitterung der Interessenvertretung ist überwunden - was unterm Strich doch erstaunlich reibungslos über die Bühne ging. Natürlich gab es am Dienstagabend die ein oder andere Diskussion, den einen oder anderen Streit. Doch im Wesentlichen wurde alles so verabschiedet wie geplant. Die veränderte Satzung, der neue Name, das neue Logo, der neue Vorstand. Die Sitzung war gut vorbereitet. Das ist unter anderem auch ein Verdienst von City-Managerin Petra Stricker, die mit dem Schulterschluss der Zweibrücker Händler den bislang größten Erfolg ihrer Amtszeit feiern darf.

Auch Mario Facco war maßgeblich am Zusammenschluss der drei Händler-Vereinigungen beteiligt, wie am Dienstag mehrfach betont wurde. Und auch dass sich der langjährige Vorsitzende der Werbegemeinschaft nun aus dem Vorstand zurückzieht, muss man ihm hoch anrechnen. Denn es dient der Sache: Facco ist jemand, der aufgrund seiner Persönlichkeit häufig polarisiert und gerne Klartext geredet hat. Dabei hat er sich gewiss nicht nur Freunde gemacht. Einen Neuanfang unter einem gemeinsamen Dach ohne ihn zu starten, ist deshalb nicht die schlechteste Idee. Wobei es angebracht ist, an dieser Stelle auch an die Verdienste Faccos zu erinnern: Er hat sich in Zweibrücken engagiert wie kaum ein anderer. Immer wieder brachte er mit seinen Ideen - mögen sie auch teilweise absurd gewesen sein - Diskussionen in Gang. Und das war gut so. Ist es doch besser, jemand liefert zehn Ideen, von denen neun schlecht sind, als dass er überhaupt keine Impulse setzt.

Nun aber gilt es, dem neuen Vorsitzenden von "Gemeinsamhandel Zweibrücken", Andreas Michel, eine Chance zu geben. Dafür braucht er vor allem erst einmal Zeit, um sich im neuen Amt zurechtzufinden. Sein Auftritt am Dienstag war schon einmal vielversprechend, denn da hat er etwas Richtiges angesprochen: Es geht nur gemeinsam. Als Beispiel nannte er die verkaufsoffenen Sonntage, an denen die "ewigen Neinsager" (O-Ton Michel) überzeugt werden sollen. In der Tat ist es ein wichtiges Anliegen, dafür zu sorgen, dass an diesen Tagen etwa auch die Gastronomen ihre Türen öffnen. Das macht die verkaufsoffenen Sonntage und damit auch Zweibrücken noch ein Stück attraktiver, wovon am Ende alle profitieren.

Sofern der Schulterschluss nun tatsächlich nachhaltig sein sollte, ist auch der Name der neuen Händler-Vereinigung zweitrangig. Wobei daran geäußerte Kritik durchaus nachvollziehbar ist. "Gemeinsamhandel Zweibrücken" klingt nicht nur sperrig, sondern auch sprachlich falsch. Aber vielleicht muss man sich auch einfach nur an dieses Kunstwort gewöhnen.

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