Vielfältiges Studium in einer Ära des Aufbruchs

ZWEIBRÜCKEN · Mikrosystemtechnik-Student Werner Brück schaut gerne auf die Zeit an der Hochschule in Zweibrücken zurück.

 Werner Brück arbeitet heute bei einem Fachunternehmen für Schweißtechnik. Foto: SKS Welding Systems

Werner Brück arbeitet heute bei einem Fachunternehmen für Schweißtechnik. Foto: SKS Welding Systems

Foto: SKS Welding Systems

Nachdem er drei Semester Informatik an der Universität Saarbrücken studiert hatte, entschied sich Werner Brück für den Wechsel zur Mikrosystemtechnik am Hochschul-Campus Zweibrücken. "Die Fusion verschiedenster Disziplinen wie Elektrotechnik, Mechanik, Optik, Regelungstechnik, Informatik, Chemie erschien mir extrem abwechslungsreich; etwas, das ich bei der reinen Informatik vermisst hatte", erklärt Werner Brück seine Studienentscheidung. In seiner Diplomarbeit hatte er sich mit der Erstellung von Emulsionen mit einem Mikromischer beschäftigt.

Dabei werden zwei verschiedene Flüssigkeiten, zum Beispiel Öl und Wasser, separat durch dünne Kanäle geleitet. Am Austritt des Mischers werden die Flüssigkeiten quasi "verzahnt" und bilden dadurch eine Emulsion. Neben dem Studium arbeitete er in diversen studentischen Gremien mit - wie Gründungsausschuss, Fachschaftsrat und Prüfungskommission. "Ich hatte das Glück zum ersten Jahrgang Mikrosystemtechnik zu gehören. Viele Professoren und Assistenten kamen erst im Laufe unseres Studiums an die damalige Fachhochschule. Dementsprechend war der Kontakt zum FH-Team ausgezeichnet und der Kontakt der Studenten untereinander ging oft über das reine Studium hinaus.

Diese Zeit war von einer Aufbruchstimmung geprägt. Ständig kamen neue Geräte und neue Ausrüstung an und mussten in Betrieb genommen werden. Die Ausstattung wurde über Jahre aufgebaut und ist sicherlich auch heute noch recht einzigartig im Bereich Mikrotechnik", erinnert er sich. Nach dem Studium arbeitete Werner Brück fünf Jahre an der Hochschule Kaiserslautern in zwei Industrieprojekten und ging dann zu SKS Welding Systems. Das Unternehmen entwickelt, baut und vertreibt Schweißgeräte für das automatisierte Lichtbogenschweißen im weltweiten Umfeld.

Typische Einsatzgebiete sind das Schweißen von Automobilteilen wie Abgassystem, Sitze, Achsen oder Karosserieteile. Werner Brück ist dort als Bereichsleiter Engineering tätig. Das Engineering umfasst Konstruktion, Test, Dokumentation und Reparatur. In seinem beruflichen Umfeld kann er die Kenntnisse aus seinem Studium optimal einsetzen, denn das Lichtbogenschweißen ist ein Vorgang, bei dem Elektrotechnik, Strömungsdynamik und Thermodynamik eine große Rolle spielen. In der Anlagentechnik sind Mechanik und Steuerungstechnik gefragt und sein Wissen in der Informatik kommt bei der Software zur automatischen Dokumentation der Prozesswerte zum Einsatz.

Natürlich verfügen die Teammitglieder in ihren Gebieten über ein deutlich tieferes Fachwissen als der Mikrosystemtechniker. Doch durch den Einblick in mehrere Disziplinen, die er im Studium gewonnen hat, ist er nun jederzeit in der Lage, den Überblick über die verschiedenen Disziplinen zu wahren und Verbindungen der Spezialisten zu schaffen, um so frühzeitig Probleme zu erkennen und Synergien zu fördern.

Werner Brück hat mit seinem Studium die richtige Wahl getroffen: "Die Zeit an der Hochschule war eine der interessantesten meines Lebens und ich habe die Entscheidung Mikrosystemtechnik in Zweibrücken zu studieren nie bereut."

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