Ansturm beim „Saarländertag“ in Zweibrücken Kein Feiertag: Wie Saarländer Mariä Himmelfahrt zum Shoppen in Zweibrücken nutzen

Zweibrücken · Der „Saarländertag“ in Zweibrücken hob den Montag aus dem Alltag. Teils berichteten Geschäfte sogar von einer Verdopplung des Umsatzes.

 Vorher (Bild unten) und nachher: Die symbolische Grenzöffnung für die Saarländer in Zweibrücken, mit (von links) Akkordeonist „Monsieur Hubert“, Citymanagerin Petra Stricker, Gemeinsamhandel-Vorsitzende Sandra Cleemann und Zweibrückens Rosenkönigin „Annika I.“.

Vorher (Bild unten) und nachher: Die symbolische Grenzöffnung für die Saarländer in Zweibrücken, mit (von links) Akkordeonist „Monsieur Hubert“, Citymanagerin Petra Stricker, Gemeinsamhandel-Vorsitzende Sandra Cleemann und Zweibrückens Rosenkönigin „Annika I.“.

Foto: Volker Baumann

Der 15. August ist in der saarländisch-pfälzischen Region in den Kalendern ganz groß markiert. Bedeutet doch „Mariä Himmelfahrt“, dass im Saarland (und auch im nahen Frankreich) Feiertag ist, nicht aber in der Pfalz – sodass die „Grenzstadt“ Zweibrücken sich auf viele Einkaufstouristen einstellen kann und beim „Saarländertag“ zudem mit ein paar besonderen Attraktionen in der Stadt lockt.

 So sah das Grenzschranken-Symbolbild vor dem Durchbruch (siehe Bild oben) aus. Rechts Oberbürgermeister Marold Wosnitza.

So sah das Grenzschranken-Symbolbild vor dem Durchbruch (siehe Bild oben) aus. Rechts Oberbürgermeister Marold Wosnitza.

Foto: Volker Baumann

An die Zeit, zu der noch ein Schlagbaum in Einöd die Grenze zwischen Saarland und dem deutschen Zweibrücken deutlich machte, erinnerte zur „Eröffnung des Tages“ eine Installation in Form einer großen Leinwand mit dem Foto einer geschlossenen Schranke. Punkt elf Uhr wurde sie am Beginn der Fußgängerzone von Sandra Cleemann, Vorsitzende Gemeinsamhandel Zweibrücken, im wahrsten Sinn des Wortes durchbrochen und die Stadt symbolisch für alle Besucher freigegeben. Aufgrund der angenehmen Temperaturen stellten diese sich auch zahlreich ein, zeitweise staute es sich auf der Autobahn.

Wenn beim Einkaufsbummel dann unterwegs noch die Zweibrücker Rosenkönigin beim Verteilen flammender Exemplare begegnet und Monsieur Hubert noch mit seinem Akkordeon spielt, was könnte das Erlebnis an diesem Tag noch toppen? Vielleicht ein Besuch bei den „Pälzer Buwe“ um die Ecke am Hallplatz, die, neben beliebten Pfälzer Weinen und Schorle in „Dubbegläsern“, die saarländischen Gäste auch kurzfristig mit einem Ringel Lyoner und Maggi empfingen.

Christa Gruhn aus Zweibrücken erinnert sich noch lebhaft an die Zeit, zu der noch geschmuggelt wurde und sie als Kind gesagt bekam, sich ruhig zu verhalten und etwa über neue Kleider nichts zu verraten. An neue Kleider konnte man am Montag wesentlich leichter gelangen, insbesondere da viele Zweibrücker Händler sie offen vor den Läden präsentierten.

Lothar Krämer aus Walsheim zieht es schon immer in die „Herzogstadt“, wie er sagt und er besucht die pfälzischen Nachbarn lieber als die eigene Hauptstadt. „Alleine schon wegen der guten und günstigen Parkmöglichkeiten“, betont er noch.

Von einem „durchaus belebten“ Montag spricht Dominique Klein von „Die 2 Augenoptiker“ und will mit dem Angebot, vor allem an Sonnenbrillen, „etwas Urlaubs-Feeling in die Stadt bringen“.

 Natasha Reitler und Nico Keener rockten den Hallplatz („Sauplagge“).

Natasha Reitler und Nico Keener rockten den Hallplatz („Sauplagge“).

Foto: Volker Baumann

Eine zehnköpfige Gruppe aus Bierbach und Ahrweiler war mit dem Zug und Neun-Euro-Ticket angereist, wobei der saarländische Teil den Freunden von der Ahr einen Genießertag versprochen hatte, der es auch wurde. Ein leichter Wermutstropfen trübte gegen 16 Uhr in Form von Regentropfen heftiger Art dann doch noch die Bummellaune – aber nur so lange, bis die Sonne sich etwa eine Dreiviertelstunde wieder zurückmeldete. „Mir Saarländer sinn doch net aus Zucker“, so ein Spruch der verdeutlichte, dass man sich vom Wetter nicht beeindrucken lässt. „Wir warten jetzt nicht mehr bis zum nächsten Saarländertag, um Zweibrücken zu besuchen“ – eine Aussage, die Stadtmarketing-Managerin Petra Stricker gerne hörte.

Sehr erfreulich auch der Kundenansturm bei Edeka-Ernst. Dieter Ernst verzeichnete einen mehr als doppelt so hohen Umsatz wie an normalen Montagen. Vom Outlet-Center kam die Stellungnahme: „Das Zweibrücken Fashion Outlet war zum heutigen Feiertag im Saarland und Frankreich sehr gut besucht. Am Vormittag waren die normalen Parkplatzkapazitäten bereits genutzt, so dass wir unsere Ausweichparkplätze öffnen mussten“.

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