Viele Fragezeichen hinter Berlin-Flügen

Rostock Airways hat diese Woche angekündigt, ab Mai von Zweibrücken nach Berlin zu fliegen – und sogar schon genaue Flugzeiten genannt. Doch darauf freuen sollte man sich besser nicht allzu sehr.

Denn Rostock Airways hat sich bislang nicht gerade einen Ruf als zuverlässiger Flug-Anbieter erarbeitet. Zunächst sollte die Neugründung den unter Passagiermangel leidenden Flughafen Rostock beleben: Ab 2. Juni 2013 nach Mallorca, wenig später nach Kopenhagen, München und Frankfurt. Daraus geworden ist - nichts. Danach gab es Gerüchte über andere Startflughäfen. Am 3. Februar flog Rostock Airways mit Maschinen von Air Alps zwar tatsächlich erstmals, zwischen Bremen und Zürich - doch schon am 28. Februar wurde die Strecke wieder eingestellt, laut (der selbst kriselnden) Air Alps wegen nicht eingehaltener Verpflichtungen. Wenig Vertrauen weckte auch, dass Rostock Airways im September Friedhelm Schwan als Geschäftsführer auswies - der dies aber dementierte. Merkwürdig auch: Rostock Airways erklärt, man habe eigentlich schon jetzt ab Zweibrücken fliegen wollen, es gebe aber Probleme mit dem Buchungssystem - dabei sind solche Systeme ausgereifte Standardware. Noch merkwürdiger: Auf Rostock Airways' Homepage steht: "Die Auswahl der Zielorte orientiert sich an Städteverbindungen, welche derzeit nicht von anderen Fluggesellschaften bedient werden." Dabei ist für Berlin-Flüge der Markt im Raum Zweibrücken besetzt wie kein Zweiter: Nur 20,9 Kilometer Luftlinie entfernt heben in Saarbrücken täglich mehrere Flieger von Air Berlin und Luxair nach Berlin ab. Zwei renommierte Gesellschaften mit oft günstigen Preisen, gegen die Rostock Airways als Nobody kaum eine Chance haben dürfte. Es ist deshalb gut, dass der Flughafen Zweibrücken die Gespräche mit Rostock Airways sehr zurückhaltend kommentiert.

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