Viele Fragen zur Mülldeponie auch in Oberauerbach

Oberauerbach · Nach Mörsbach und Kirrberg befürchten nun auch manche Einwohner in Oberauerbach Nachteile durch die Mülldeponie im Rechenbachtal. So grenzt der Zweibrücker Stadtteil mit dem Liebestal an die Einrichtung.

Auch in Oberauerbach sorgen sich die Bürger über die geplante Erweiterung der Mörsbacher Mülldeponie im Rechenbachtal. Informationen des UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) sollten gestern Abend im Ortsbeirat, zu dessen Sitzung zahlreiche Zuhörer erschienen, für Aufklärung sorgen. Ein Antrag der Grünen Liste, nach dem das Gremium einen Beschluss fassen sollte, um damit "aktiv die Interessen in dieser Sache zu vertreten", wurde mit den Stimmen der SPD und Teilen der CDU abgelehnt. Während Ortsvorsteher Andreas Hüther rechtliche Bedenken hatte, wollten sich die Sozialdemokraten erst informieren und dann beraten.

Felix Schmidt (Grüne Liste) bedauerte, dass die Informationen erst erfolgten, nachdem der Stadtrat bereits über das Projekt entschieden hat. Hüther informierte, dass die Homburger Firma Terrag ihren Antrag für die Konditionierungsanlage erst einmal ausgesetzt hat. Nun soll gemeinsam mit der Bürgerinitiative, dem Mörsbacher Ortsbeirat und dem Bauausschuss nach einer Lösung gesucht werden. Der Oberauerbacher Ortsvorsteher regte an, auch seinen Stadtteil hier einzubinden.

UBZ-Chef Werner Boßlet stellte zu Beginn klar, dass es sich eigentlich um keine Erweiterung handele, da keine neuen Flächen einbezogen würden. Er unterstrich, dass seit 2005 auch nur noch mineralische Abfälle aufgenommen würden. Bei der Deponie in Mörsbach handele es sich um die modernste in Rheinland-Pfalz. So gebe es hier eine Basisabdichtung und eine Anlage, die das Sickerwasser behandele. Es sei auch nicht verwerflich, wenn die Stadt ihre Chance nutze, um finanzielle Vorteile aus der Einrichtung zu erzielen. Das Vorhaben sei im März 2013 in verschieden Gremien vorgestellt worden - auch im Mörsbacher Ortsbeirat: "Es tut mir leid, dass sich manche nicht mehr daran erinnern." Alle Beschlüsse seien damals einstimmig getroffen worden.

Laut UBZ-Vize Eckart Schwarz werde künftig zusätzlich eine Fläche von 8,9 Hektar genutzt, die aber im Bereich der bestehenden Deponie liege. Auf rund vier Hektar Wald werde verzichtet. An Materialien würden Schlacke, Straßenaufbrüche, Bauschutt, Gips, Dämmstoffe und Asbestzement abgelagert. Es fänden umfangreiche Kontrollen statt.

Boßlet informierte, dass Müll aus Italien voraussichtlich lediglich bis 2016 oder 2017 aufgenommen werde: "Dort gibt es keine geeignete Anlagen. Das Land wurde aber von der EU aufgefordert, solche zu schaffen." Er versprach, Informationen zur Deponie demnächst auch im Internet zu veröffentlichen.

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