Viel Polizei, wenig Nazis

Zweibrücken. Der Aufmarsch des "Nationalen Widerstands Zweibrücken" ist am Samstag ohne nennenswerte Resonanz der Bevölkerung geblieben. Der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel konnte lediglich rund 60 Neonazis auf den Zweibrücker Schlossplatz locken, die meisten davon von auswärts angereist

 Obwohl der NPD-Bundesvorsitzende redete und viele per Bahn anreisten, kamen nur etwa 60 Demonstranten auf den Schlossplatz - die Polizei war deutlich stärker präsent. Foto: Marco Wille

Obwohl der NPD-Bundesvorsitzende redete und viele per Bahn anreisten, kamen nur etwa 60 Demonstranten auf den Schlossplatz - die Polizei war deutlich stärker präsent. Foto: Marco Wille

Zweibrücken. Der Aufmarsch des "Nationalen Widerstands Zweibrücken" ist am Samstag ohne nennenswerte Resonanz der Bevölkerung geblieben. Der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel konnte lediglich rund 60 Neonazis auf den Zweibrücker Schlossplatz locken, die meisten davon von auswärts angereist.Unverständlich war deshalb für viele Passanten das massive Aufgebot an Polizisten in der Stadt. So konnten Kunden des Hilgardcenters für mehrere Minuten den Parkplatz des Einkaufzentrums nicht verlassen, damit die Rechtsextremen ungehindert durch die Straßen laufen konnten. Polizeisprecher Volker Baumann nannte als Grund für die große Zahl von Polizisten, dass diese nicht nur den Veranstaltungsplatz sichern müssten: "Wir sind für die ganze Stadt zuständig. Auch für den Straßenverkehr." Das Ganze sei ohne Störungen abgelaufen. So gab es im Gegensatz zu früheren Neonazi-Kundgebungen diesmal keine Gegendemonstration. "Lediglich einem jungen Mann, der beharrlich versuchte, von außen unangepassten Einfluss auf die Versammlung zu nehmen, musste ein Platzverweis ausgesprochen werden, dem er dann widerwillig nachkam", schreibt die Polizei.

Inge Satory, Sprecherin des Bündnisses Buntes Zweibrücken, appellierte an die Stadt, solche Aufmärsche künftig zu verbieten: "Andere Kommunen haben das gemacht. Selbst wenn die Rechtsradikalen mit einer Klage Erfolg hatten, sind ihnen von der Justiz Auflagen erteilt worden." An solchen Samstagen blieben viele Kunden den Geschäften der Innenstadt fern.

Satory fordert zudem, jeden strafrechtlichen Verstoß der Neonazis anzuzeigen. Die Bündnis-Sprecherin erinnert an den Aufmarsch im November mit dem Banner der Neonazi-Kameradschaft mit der Aufschrift "Bombe fürs System". Aber erst wegen der Verwendung dieses Symbols im Internet ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft (wir berichteten). Das Bündnis hoffe, betont Satory, dass dieser Gewaltaufruf geahndet und der Fall nicht eingestellt werde.

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