Verkaufsoffener Sonntag Viel Licht und etwas Schatten

Zweibrücken · Der Abschluss der Saarländertage zauberte nicht allen Beteiligten ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht.

 Citymanagerin Petra Stricker, das Künstlerduo Flic & Flic und Gemeinsamhandel-Chef Andreas Michel waren gestern in der Fußgängerzone unterwegs.

Citymanagerin Petra Stricker, das Künstlerduo Flic & Flic und Gemeinsamhandel-Chef Andreas Michel waren gestern in der Fußgängerzone unterwegs.

Foto: Sebastian Dingler

Auch wenn die Veranstalter ein überaus positives Fazit zogen, ging gestern der Verkaufsmarathon der letzten Woche mit gemischten Gefühlen zu Ende. Den Schluss der fünf „Saarländertage“ bildete der verkaufsoffene Sonntag in der Innenstadt, bei Edeka Ernst, Möbel Martin und dem Fashion Outlet.

Nicht zufrieden waren in der Hauptsache die Händler des Krammarktes auf dem Alexanderplatz und jene des Flohmarkts auf dem Schlossplatz. Sie beklagten nahezu einhellig den schwachen Zustrom an Kundschaft, so etwa Winfried Seiler aus Saarbrücken, der auf dem Krammarkt Staubsaugerzubehör verkaufte: „Den Markt hier kann man vergessen, ich komme nie wieder hierher. Ich habe um sieben Uhr angefangen und um Viertel nach elf zum ersten Mal etwas verkauft, danach wieder um halb zwei.“

Etwas besser liefen die Geschäfte bei Giovanna Ragusa, die einen Stand weiter Kaltwassertücher im Angebot hatte: „Es ist heute recht okay, nicht ganz der Knaller, aber besser als am Mittwoch. Heute sind auch die Saarländer da. Ich bin zufrieden bis jetzt.“ Michael Wagner aus Rodalben dagegen war unzufrieden. „Es sind keine Leute da“, meinte der Händler. Außerdem war er der Meinung, dass der Flohmarkt viel zu lang ginge, das sei tödlich. „Man sollte das Programm dosieren, so dass die Leute auch Geld haben zum Kaufen“, meinte er.

Auch die Flohmarkthändler zogen gestern eher lange Gesichter, wobei einige das schöne Wetter für den schwachen Betrieb verantwortlich machten. Für Rose Becker hatte sich allerdings gerade die vermeintliche Durststrecke am Donnerstag gelohnt: „Da haben wir viel mehr als am Mittwoch verkauft.“

Die Fußgängerzone war gestern allerdings belebt, die Cafés zeigten sich voll besetzt. Auch Natalie Block von der Thalia-Buchhandlung zeigte sich zufrieden: „Ich bin positiv überrascht. Man nicht sagen, dass wenig los ist. Wir können uns nicht beschweren.“ Anders sah das Patrizia Schwab vom Reformhaus Escher: „Man merkt, die Leute gehen heute nur flanieren, nicht einkaufen.“ Ute Semmet und Sabine Ertel vom Schmuckgeschäft Bijou Brigitte waren der Meinung, man sollte Saarländertag und verkaufsoffenen Sonntag noch einmal voneinander trennen.

 Die Zweibrücker Fußgängerzone war durchaus belebt am gestrigen verkaufsoffenen Sonntag.

Die Zweibrücker Fußgängerzone war durchaus belebt am gestrigen verkaufsoffenen Sonntag.

Foto: Sebastian Dingler

Eine tolle Idee war es, das deutsch-französische Duo Flic & Flic zu engagieren. Die beiden zogen in ihren Polizistenuniformen immer wieder durch die Fußgängerzone und spielten dabei französische Chansons. Zwischendurch fertigten sie Scherenschnitte und Karikaturen von Passanten an – herrlich. Petra Stricker vom Citymanagement meinte hinterher zur Kritik der Händler: „Wir können nur dazu anregen, dass die Innenstadt besucht wird. Ansonsten müssen die Händler auch offensiv aktiv werden. Von der Frequenz her war es gut.“ Andreas Michel von Gemeinsamhandel zog ebenfalls ein positives Fazit: „Wir haben einen wunderschönen Tag bei Kaiserwetter gehabt – die Stadt war voll.“

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