Viel Krach für den guten Zweck

Zweibrücken · Marion Schneble aus Rieschweiler und ihr Kollege Bastian Drumm aus Kusel organisieren Konzerte der linken Subkultur. Das Geld, das diesmal eingenommen wurde sowie Sachspenden gehen an Flüchtlingseinrichtungen.

 Die Punkrocker Captain Capgras aus Darmstadt machten ordentlich Lärm. Foto: Dingler

Die Punkrocker Captain Capgras aus Darmstadt machten ordentlich Lärm. Foto: Dingler

Foto: Dingler

"Wir gehören nicht zur Antifa," stellt Marion Schneble aus Rieschweiler gleich mal klar, nichtsdestotrotz: "Wir machen antifaschistische Arbeit." Zusammen mit Bastian Drumm aus Kusel organisiert sie Konzerte der linken Subkultur, mal in der Musikkneipe Hobbit, meistens aber im Erdgeschoß, dem Konzertraum unter dem "Gasthaus Sutter" in Niederauerbach.

Am Samstag fand dort zum zweiten Mal ein Musikfestival unter dem Motto "Kein Bock auf Nazis" statt. Unter diesem Label finden bundesweit Konzerte gegen Rechtsextremismus und Rassismus statt. Von 18.30 Uhr bis um halb eins spielten sieben Punkrock- und Hardcore-Bands - sollte wer die komplette Zeit im Keller verbracht haben, dürfte ihm der Hörschaden garantiert gewesen sein. Denn laut war die Musik in jedem Fall. Die Resonanz des Publikums sei aber grandios gewesen, stellte Marion Schneble am nächsten Tag fest.

Die Bands kamen zum Teil von weit her: Die Hardcore-Rocker Kannibal Krach etwa waren aus Leverkusen angereist, Captain Capgras (die schon letztes Jahr dabei waren) und Mitgift kamen zusammen mit 22 Freunden in einem Bus aus Darmstadt. Da hatten es Biestig aus Karlsruhe einfacher: Die Band besteht nur aus den Zwillingsschwestern Anne (Schlagzeug) und Jule (Gitarre und Gesang) Kuner und macht nach eigenen Angaben Girlie Speed Punk. Mit Loaded aus Mannheim konnten die Organisatoren eine in der Szene gut bekannte Ska-Punk-Band verpflichten. Den Anfang und den Abschluss des Festivals, darauf hatten die Organisatoren Wert gelegt, bildeten Bands aus Zweibrücken : Während mit "Helden ohne Heimat" der Abend begann, spielten "Cash No Credit" zum Schluss. Etwa 100 Besucher waren ins Erdgeschoß gekommen, "so wie letztes Jahr", womit Marion Schneble sehr zufrieden war.

Natürlich kämen die Bands mit ihren Gagenforderungen den Organisatoren entgegen, sonst bliebe ja nichts für den guten Zweck übrig. Das Geld soll dieses Mal an Flüchtlingseinrichtungen gehen. Ein ganzer Bus Sachspenden sei außerdem zusammengekommen; unter anderem über den Kinderschutzbund wird da Spielzeug und Kleidung an Flüchtlingskinder verteilt werden.

Während Schneble als Lehrerin arbeitet, hat ihr Mitorganisator Bastian Drumm direkten Kontakt zu Asylbewerbern bei seiner Arbeit in der Kuseler Unterkunft. Doch abgesehen vom guten Zweck ging es den beiden darum, ein Zeichen zu setzen - und gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen.

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