Parkbrauerei-Gelände Victor’s steht vor Premiere in Zweibrücken

Zweibrücken · Ein bewährtes Modell aus Hotel, Wohnen mit Dienstleistungen und Medicus-Gesundheitszentrum mit stationärer Pflege soll auf dem hiesigen Brauerei-Gelände um Wohnungen fürs Pflegepersonal ergänzt werden.

 Der ehemalige Zweibrücker Parkbrauerei-Standort wird für das neue Projekt wohl komplett abgerissen.

Der ehemalige Zweibrücker Parkbrauerei-Standort wird für das neue Projekt wohl komplett abgerissen.

Foto: Marco Wille; www.marcowille.de/Marco Wille

Ob in Homburg-Erbach ersonnen wurde, wie das ExParkbrauerei-Gelände in Zweibrücken künftig aussehen soll? Immerhin arbeiten dort schon der neue Eigentümer des Areals, die Unternehmensgruppe Schenk, und der erhoffte Betreiber, die Victor’s Unternehmensgruppe, Hand in Hand: Schenk baut in Erbach eine Seniorenresidenz, in die sich die zu Victor’s zählende Pro Seniore einmieten wird. Der Vertrag ist unterzeichnet, die Fertigstellung für 2020 geplant.

Ob die geplanten Einrichtungen in Zweibrücken sogar noch eher öffnen, ist unklar. Man sei bei diesem „Projekt in der Entwicklung“ noch „im Frühstadium“. Noch sind dort nicht mal Vorverträge geschlossen, wie Isabella Müller-Jakobs, Sprecherin der Victor’s-Unternehmensgruppe weiter erklärt, aber von „beidseitigen Interessenbekundungen“ spricht. Augenscheinlich hat der Pirmasenser Manfred Schenk es eilig, will sogar auf mögliche Zuschüsse für den geschätzt 2,5 Millionen Euro teuren Abriss der alten Brauereihäuser (ab Mitte 2019 angepeilt) verzichten, falls eine Ausweisung als Sanierungsgebiet zu lange dauert. Ihm gefallen dürfte, wie flott die Stadt das Thema behandelt. Hatte Schenk erst diesen Dienstag erstmals seine Pläne nicht-öffentlich im Bauausschuss präsentiert, stehen nächsten Mittwoch im Stadtrat schon eBeschlüsse über Flächennutzungs- und zwei Bebauuungspläne an.

Der Flächennutzungsplan „Wohnpark Alte Brauerei“ – der am Hang gelegene Bereich – soll geändert, der dortige Bebauungsplan Nord aufgestellt werden. Schenk plant hier Wohnbebauung mit einzelnen Reihenhäusern, will einige der Grundstücke an Bauwillige verkaufen, wie er am Freitag auf Merkur-Anfrage erklärte. Beim unteren Abschnitt „Bebauungsplan ZW 93 Süd „Quartier Alte Brauerei“ geht es schneller, weil der Flächennutzungsplan nicht angepasst werden muss. Dort ist der Kernbereich von Schenks Plänen, mit 112 Hotel- und 155 Pflege-Betten. Laut Victor’s-Sprecherin Müller-Jakobs könnten sich diese Zahlen aber „im Zuge der endgültigen Projektplanung“ verschieben. Auch 80 Wohnungen für betreutes Wohnen und ebenerdig 80 Pkw-Stellplätze sollen laut Schenk entstehen.

Für die Victor’s-Unternehmensgruppe, die gerne neue Wohnformen umsetzt, würde laut Müller-Jakobs in Zweibrücken so etwas wie ein Pilotprojekt entstehen: „Das Projekt erscheint uns geeignet für die Realisierung des von der Victor’s-Unternehmensgruppe entwickelten Drei-Säulen-Modells – Hotel, Wohnen mit Dienstleistungen und Medicus-Gesundheitszentrum mit stationärer Pflege. Wir würden dies um eine vierte Säule erweitern: mit Wohnungsbau für Pflegepersonal.“ Mietverträge schließe man mindestens für 10 bis 15 Jahre ab, manchmal auch 25 Jahre. In Sachen Wertigkeit sieht sie das mögliche Hotel bei „Drei-Sterne-Superior“, im Mittelfeld der in Deutschland üblichen Hotelkategorien. 100 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze seien unter Vorbehalt eine erste Richtgröße. Und wo sieht die Victor’s-Gruppe den Bedarf an Hotelgästen? Müller-Jakobs: „Zweibrücken ist im Moment noch nicht so beliebt, wie man das der Stadt wünschen würde.“ Etwa von Tagungen erhoffe man sich Gäste, und: „Wir glauben, wenn irgendwo etwas Neues geschieht, dann hat das immer eine Folgewirkung etwa hinsichtlich Arbeitsplätzen und Interessenten.“

Erschlossen werden soll das Gelände laut Schenk im unteren Bereich über die Hofenfels- und seitlich über die Parkstraße. „Im oberen Bereich wird es auch eine innere Erschließungsstraße geben, das richtet sich aber alles nach der Bebauung. Die Bäume wollen wir auf jeden Fall erhalten“, bekräftigt Schenk. Er betont, dass von den aktuellen Mietern „keiner in Panik zu verfallen braucht“ und verspricht „Wir werden fair mit ihnen umgehen“. Er kenne die Zeitachse der Projektumsetzung noch nicht.

Zurück zu den möglichen Zuschüssen: Auch da macht die Stadt Dampf, hebt das Thema in den Mittwochs-Stadtrat. Das schon im Hauptausschuss präsentierte Grobkonzept eines Sanierungsgebiet steht dann zur Abstimmung. Erfolgt diese, werde man es ans Land schicken, nach einer Zusage, vielleicht verbunden mit Auflagen, verfeinere ein Büro das Konzept dann. „In der Regel stimmt man sowas im Vorfeld ab, die Zusage des Landes ist wohl noch 2018 zu erwarten“, so Stadtsprecher Heinz Braun.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort