Verschiedene Kompetenzen gefragt

Zweibrücken · Um Schülern die Bandbreite des Studiengangs Medizininformatik zu veranschaulichen, lädt die Hochschule am Campus Zweibrücken jedes Jahr zum „in4medics-day“ ein. Dieser fand vergangene Woche statt.

 Gebannt betrachten die Schüler medizinische Aufnahmen. Foto: Kai Hunsicker

Gebannt betrachten die Schüler medizinische Aufnahmen. Foto: Kai Hunsicker

Foto: Kai Hunsicker

. Die Röntgenaufnahme eines Schädels füllt die ganze Leinwand. Bläulich transparent ist die leuchtende Begrenzung der Knochenschichten gut zu erkennen. "Oh schau mal, wie das aussieht!" meint Xenia Höllinger zu ihrer Sitznachbarin Konstanze Wagner.

Die Mädchen sind Oberstufenschülerinnen des Hohenstaufen-Gymnasiums Kaiserslautern. Vor den beiden stehen Laptops, auf denen die Röntgenaufnahme im Detail zu sehen ist. Mit 30 anderen Gymnasiasten besuchen sie mit drei Fachlehrern ihrer Schule die "in4medics-days" der Hochschule Kaiserslautern am Standort Zweibrücken . Medizininformatik ist das Kernthema der dreitägigen Seminarreihe für Schüler zwischen dem 6. und 8. Juli. Der Fachbereich wirbt mit dem über drei Tage verteilten Seminarkonzept im Rahmen des Hochschulmarketings um neue Studierende. Thomas Seiler, der als Lehrer für Geschichte und Deutsch die Berufsorientierung am Gymnasium organisiert, sagt: "Wir sind zum ersten Mal hier, nachdem ich in Kaiserslautern Prof. Norbert Rösch vom Studiengang kennenlernte. Wahrscheinlich organisieren wir das jetzt jedes Jahr so. Zwar ist die Anreise für uns etwas umständlich, aber wie man hier ja sieht: es lohnt, die Jugendlichen sind mit vollem Eifer dabei".

Die Schüler formulieren ihre Erwartungen im Vorfeld der Seminare ganz ungezwungen: "Ich hätte nicht gedacht, dass hier so viel Mathematik gefragt ist. Wir meinten eher, es sei so ähnlich wie in Biologie. Also mit einem relativ großen, medizinischen Anteil" berichtet Mario Groß, Schüler der elften Jahrgangsstufe." Prof. Tronnier, der den Workshop zur medizinischen Bildverarbeitung leitet, ergänzt dazu: "Der Studiengang Medizininformatik erfordert sehr verschieden gelagerte Kompetenzen. Die Fähigkeiten, sowohl gut programmieren zu können, mathematisch komplex zu denken als auch medizinisches Interesse mitzubringen, kommen in Verbindung nicht all zu oft vor. Ungefähr zwei Drittel dessen, was die Schüler im Bachelorstudium erwartet, ist Physik, Mathematik sowie Programmieren und, was man ja nicht erwartet, "Social Skills" - das brauchen Informatiker in großen Projekten. Bis auf das Programmieren verhält es sich ähnlich wie im Medizinstudium: eine breite Basis ist notwendig". Tronnier wählt einen wohldosierten Rundgang durch sein Workshop-Thema: CT-Schichtbilder eines menschlichen Körpers wandern über die Bildschirme, ebenso reguläre radiologische Aufnahmen.

Die telemedizinischen Applikationen erklärt er dabei genauso wie das 3D-Druckermodel eines humanen Gehirns, das sich die Schüler durch die Reihen reichen. Um die Bandbreite des Studiengangs zu veranschaulichen, ergänzen zwei weitere Workshops die Veranstaltung des Tages. Die Schüler erproben das eigenständige Messen und Auswerten ihres EKG als Biosignal in der Telemedizin bei Prof. Rösch oder lernen einen Mikrocontroller eigenständig zu programmieren mit Prof. Schmidt.

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