Vergnüglicher Abend im kleinen Kreis

Zweibrücken · Trotz starker Leistungen der Darsteller lockte die Berliner „Komödie am Kurfürstendamm“ mit dem Lustspiel „Das (perfekte) Desaster Dinner“ kaum Zuschauer an. Dabei hatte sich der Besuch gelohnt: Die Boulevardkomödie war geradezu gespickt mit Pointen.

 Viel zu lachen gab es für die wenigen Zuschauer beim „Desaster Dinner“ in der Festhalle. Foto: Jacobi

Viel zu lachen gab es für die wenigen Zuschauer beim „Desaster Dinner“ in der Festhalle. Foto: Jacobi

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Lag es am Wetter, am Termin oder haben die Zweibrücker einfach kein Interesse an Boulevardkomödien? An dem Stück der Berliner Komödie "Am Kurfürstendamm" in der Zweibrücker Festhalle lag es mit Sicherheit nicht. Schließlich waren die wenigen Zuschauer doch sichtlich von der Aufführung begeistert, was der Applaus zum Schluss unterstrich. In dem temporeichen Lustspiel "Das (perfekte) Desaster Dinner" jagten eine Pointe die Nächste und ein Irrtum den Anderen.

Stefan (Ralf Kommor), ein gut situierter Fünfziger, will mit seiner Geliebten, einem Model, deren 23. Geburtstag feiern. Deshalb schickt er seine Ehefrau Jacquelin (Bianca Karstens) zur Schwiegermutter - was dummerweise nicht klappt. Nun soll Freund Robert als Alibi herhalten und sich als Freund der Geliebten ausgeben. Doch da ist noch eine Köchin, die für das Geburtstagskind kochen soll. Diese hält Robert irrtümlich für die Geliebte. Besonders prekär: Robert hat außerdem auch ein Verhältnis mit Jacquelin. Nun stehen den Missverständnissen natürlich alle Türen offen. Die Schauspieler bringen sie gekonnt auf die Bühne, manchmal ein bisschen überdreht, aber mit sehr viel Charme.

Hannes Muik und Marcus Ganser inszenierten die Komödie von Marc Camoletti in der Bearbeitung von Michael Niavarani mit reichlich Slapstick, was beim Publikum bestens ankam. Es waren vor allem die Typen, die überzeugten. Allen voran Marcus Ganser als Robert. Exzellent sein Mienenspiel, wenn die ausgetüftelten Pläne des Freundes nicht aufgehen. Szenenapplaus gab es, als seine zwei langen Haarsträhnen dann so vom Kopf abstanden, dass sie einem Geweih glichen. Stefan, der Verursacher des verrückten Treibens, war einmal mehr am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Mit reichlich Naivität spielte Nina Juraga das Model Susanna. Als wahre "Perle" erwies sich Mackie Heilmann, die die Köchin Susi mit drolligem holländischen Akzent und jeder Menge Körpereinsatz spielte. Aufgrund ihrer Maße musste sie einige Beleidigungen schlucken, wie "Mainzelmännchen" oder "Hobbit". Diese ließ sie sich aber von den in die Enge getriebenen Männern fürstlich vergüten. Alles in Allem erlebten die knapp 100 Besucher zwei vergnügliche Stunden.

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