Verein „ZW-vernetzt“ Nistkästen und Fledermaushöhlen zum Schluss

Zweibrücken · Mit dem Anbringen von Meisenkästen und Fledermaushöhlen, die von jungen Menschen in der IB-Werkstatt gezimmert wurden, beendete der Verein „ZW-vernetzt“ ein aktives Jahr – und blickt voller Tatendrang voraus.

Stolz zeigen Saal al Hamoud-al-Mossa und Kevin-Mario Klein ihre selbst gebauten Nistkästen, die Marlen Friedo, unterstützt von Karin Grgic, am Baum befestigt.

Stolz zeigen Saal al Hamoud-al-Mossa und Kevin-Mario Klein ihre selbst gebauten Nistkästen, die Marlen Friedo, unterstützt von Karin Grgic, am Baum befestigt.

Foto: Cordula von Waldow

Der Verein „ZW-vernetzt“ blickt auf ein aktives Jahr zurück. Als letzte Aktion 2022 wurden in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund (IB) am Europaring in Ernstweiler Meisenkästen und Höhlen für Fledermäuse angebracht. Eine Kleingruppe mit Gartenbaumeisterin Kerstin Pick, Birgit Sossong und Uta Neuschäfer, unterstützt und begleitet von Karin Grgic, hängten insgesamt zehn Nistkästen an gleich zwei verschiedenen Standorten an Bäume.

Karin Grgic erklärt: „Die Kästen werden nicht nur von Meisen, sondern auch von Rotkehlchen, Gartenrotschwänzen oder Zaunkönigen besiedelt.“ Bereits im Winter dienten sie den unterschiedlichsten Tieren wie Kleinsäugern, Schmetterlingen oder Spinnen als kuscheliger Unterschlupf, ebenso wie Vögeln. „Von hier kommt der Wind. Wir müssen eine andere Himmelsrichtung nehmen als ausgerechnet Westen“, erinnerte Birgit Sossong. Die hoch gewachsene Uta Neuschäfer stemmte die lange Stange in die Höhe oder kletterte auf die mitgebrachte Leiter, um den besten Platz zu nutzen, dirigiert, beraten und oft auch stabilisiert von den Kameradinnen.

Unterhalb des Standorts am Europaring, an dem bereits das Insektenhotel hinter dem kleinen Parkplatz steht, wurden die Nisthöhlen für die Fledermäuse aufgehängt. Hier assistierte Karin Grgic Fachfrau Marlen Friedo von DRK-Biotopia und dem kleinen Team vom Internationalen Bund. Die jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren hatten unter Anleitung in der Werkstatt des IB eigenhändig acht artgerechte Nisthöhlen für Fledermäuse gezimmert. Diese durften die kreativen Handwerker, die ihre Höhlenbauten zudem ganz individuell verziert hatten, jetzt gemeinschaftlich aufhängen. Einzelne Fledermäuse, ein Fledermaus-Paar wie an dem liebevoll verschönerten Kasten von Saal al Hamoud-al-Mossa zeigen vorbeikommenden Menschen, wofür die Holzkästen gedacht sind. Kerstin Pick allerdings warnte vor allzu großem Optimismus. Sie sagte: „Wir müssen Geduld haben. Es kann Jahre dauern, bis die Höhlen bewohnt werden.“ Und dennoch lohne es sich, den zahlreichen Fledermäusen, die in Zweibrücken leben, ein Angebot zur Familiengründung zu unterbreiten.

„Es hat super viel Spaß gemacht“, berichtet Kevin-Mario Klein. Das Holz abzuschleifen, die Ecken säuberlich abzurunden, das Holz danach einzuölen, es zusammenzubauen und mit Dachpappe vor Regen zu schützen. Zudem hat er das Gefühl, dass Fledermäuse gegenüber anderer Spezies, eher vernachlässigt werden in der Fürsorge durch die Menschen. Dabei seien die nachtaktiven Tiere „so niedlich“. Gemeinsam mit den beiden Praktikern, Karin Grgic und Marlen Friedo, wurden einfache Drahtaufhängungen gebastelt und die Nisthöhlen in einladender südöstlicher Richtung an stabilen Bäumen angebracht. Dabei achteten die Werkenden darauf, dass sich die Tiere auf keinen Fall irgendwo verletzen können. In der IB-Werktstatt war im Mai auch das Insektenhotel als Nachhaltigkeitsprojekt entstanden. Für 2023 seien bereits ähnliche Projekte in Planung.

Natürlich blicken die Zweibrücker Natur- und Umwelt-Aktivisten längst in die Zukunft. So wird es im kommenden Jahr T-Shirts mit dem Aufdruck „ZW-vernetzt in Aktion“ geben, um das Wirken der zahlreichen Teams für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen und dazu auch Warnwesten.

Um die für kommendes Jahr erneut geplante Müllsammel-Aktion im Februar wird sich erneut Jutta Daniel kümmern. Ein weiteres Thema ist Biodiversität im eigenen Garten. Um Anregungen zu geben, sollen auch die bereits renaturierten Grünflächen anstelle der Schottergärten etwa neben dem Sparkassenparkplatz oder in der Karlstraße mit Schildern versehen werden, auf denen via QR-Code Arbeitsanleitungen und Pflanzlisten abrufbar sind. Zudem ein Schild, das „ZW-vernetzt“ als Urheber dieser Flächen benennt.

Erfolgreiche Selbstläufer aus den „ZW-vernetzt“-Gruppen sind Radeln-ohne-Alter oder das Repair-Café im Bahnhofsgebäude. Zur großen Freude von Birgit Sossong und ihrem Team ist der Seniorenbeirat begeistert und dank der offiziellen Genehmigung des Ordnungsamtes darf Rikscha Anni jetzt auch durch die Fußgängerzone radeln. Das Team ist mit seinen Westen gut zu erkennen und die Senioren auch bei kühleren Temperaturen mit Kuscheldecken geschützt. Das nächste Gruppentreffen von „ZW-vernetzt“ findet statt am Dienstag, 31. Januar, um 19 Uhr. Der Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben.

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