Busverkehr und Kitas betroffen Doppel-Streik hat Folgen für viele Menschen in Zweibrücken
Zweibrücken · Wieder Busstreik in Zweibrücken: Stadtverwaltung erarbeitet Notfallplan für Schülerverkehr. – Neuer Kita-Streik: Stadt informiert über Notbetreuung.
Schlag auf Schlag geht es überraschend an der Streik-Front in Zweibrücken weiter. Sowohl der Linienbusverkehr als auch die städtischen Kindertagesstätten werden noch diese Woche bestreikt.
Die Gewerkschaft Verdi habe die Stadtverwaltung am Dienstag informiert, dass sie für den 28. und 29. April erneut zum Bus-Streik aufgerufen hat, teilt die Stadt mit.
Dieser Streik werde sich auch auf den Schülerverkehr auswirken. Die Beigeordnete Christina Rauch (CDU) habe „umgehend die Erstellung eines Notfahrplans prüfen und umsetzen lassen“.
Sowohl das Fahrpersonal der Stadtbus Zweibrücken GmbH, der Verkehrsgesellschaft Zweibrücken GmbH als auch der DB Regiobus Mitte GmbH schlössen sich dem Streik an. Die Stadtbus Zweibrücken werde am 29. April bestreikt. „Nach Rücksprache mit der Stadtbus GmbH bedeutet dies für die Schülerverkehre im Stadtgebiet, dass am Freitag (29.04.2022) keine Busse im Linien- und Schülerverkehr des Stadtgebietes fahren“, so die Stadt. „Es entfallen daher an diesem Tag alle Busverbindungen sowie die Verstärkerbusse.“
Das Fahrpersonal der DB Regio Bus Mitte streike am Donnerstag und Freitag, 28./29. April.
Da im Überlandverkehr nicht alle Busse streikbedingt entfallen, konnte die Stadt Zweibrücken mit der DB-Regiobus Mitte GmbH einen „Notfahrplan“ für die Überlandschülerverkehre erstellen. Der Notfahrplan wurde auf die Sperrung der Alten Ixheimer Straße angepasst (Abfahrt und Ankunft vor dem Hauptbahnhof anstatt am gesperrten ZOB) und ist auf www.zweibruecken.de unter „Aktuelles“ einsehbar. Schuldezernentin Christina Rauch: „Wir haben uns größte Mühe gegeben, möglichst viele Linienverkehre für die Schülerinnen und Schüler zu ersetzen. Es können allerdings nicht alle Verbindungen bedient werden.“
Die Stadt bittet, die Notfahrplan-Busse „nur bei dringendem Bedarf“ zu nutzen. Dies sei „aufgrund der geringen Kapazität notwendig, um auch vor dem Hintergrund der Corona-Situation eine Überbelegung der Busse zu vermeiden“.
Verdi Rheinland-Pfalz-Saarland begründete den Streik in einer Mail an den Merkur: Zwar habe man sich mit dem Arbeitgeberverband VAV schon im Februar „auf einen konkreten Manteltarifvertrag verständigt“. Den hätten die Arbeitgeber aber immer noch nicht unterschrieben, wohl wegen „nicht eingelöster politische Finanzierungszusagen der öffentlichen Hand“. Die Busfahrer/-innen hätten „die Nase gestrichen voll“ und wollten endlich die vereinbarten verbesserten Arbeitsbedingungen.
Für Donnerstag, 28. April ruft Verdi auf zu Streiks in den städtischen Zweibrücker Kitas. „Die Kitas in Zweibrücken haben aktuell teilweise aufgrund von erkranktem Personal, unter anderem durch Corona, ohnehin schon eingeschränkte Angebote“, schreibt die Stadt. „Durch diese fehlenden Mitarbeitenden lassen sich weitere Fehlzeiten durch Streikende schlechter kompensieren als in Normalzeiten.“
Das Jugendamt habe bereits „eine Abfrage in den Kitas gestartet, um Möglichkeiten zur Einrichtung von Notgruppen zu eruieren“. Allerdings hätten „die Mitarbeitenden der Kitas haben keine Pflicht zur Rückmeldung und müssen der Stadtverwaltung ebenso nicht mitteilen, ob die Einrichtung dem Streikaufruf folgt“. Viele Kitas machten hiervon auch Gebrauch.
„Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir, dass sich die Kinderkrippe Apfelbäumchen, sowie die Spiel- und Lernstuben Herzog-Wolfgang-Straße, Webenheimstraße, Junkerstraße, Brückenstraße und Schwalbenstraße nicht am Streik beteiligen werden und geöffnet haben“, so die Stadt.
Die Kitas Regenbogen, Kleine Welt, und Abenteuerland stellen demnach Notgruppen zur Verfügung. Bei den Kitas Sonnschein und beim Kinderhort Max und Moritz könnten aktuell keine Aussagen bezüglich der Teilnahme am Streik, der Öffnungszeiten und Einrichtung von Notbetreuungen getroffen werden: „Diese Einrichtungen haben sich zwar gemeldet, geben jedoch keine Auskunft. Die Stadtverwaltung geht deshalb davon aus, dass das Personal streiken wird.“ Die Kinderkrippe Klitzeklein werde wegen des Streiks geschlossen bleiben.
Die Leitungen der beiden Kitas Bei den Fuchslöchern und Hand in Hand haben der Stadt gemeldet, bislang hätten keine Mitarbeitenden signalisiert hätten, am Streik teilzunehmen. Keine Informationen hat die Stadtverwaltung über die Kitas in freier Trägerschaft.