Linienbusse und Schulbusse betroffen Bus-Streik legt von Freitag bis Montag auch Zweibrücken lahm

Zweibrücken/Trier · Verdi-Aufruf kam am Donnerstagabend für ganz Rheinland-Pfalz nach Scheitern der schon im Februar erfolgten Tarifeinigung.

 Wie schon auf diesem Streik-Bild vom Mai wird der ZOB Zweibrücken auch von Freitag bis einschließlich Montag verwaist sein.

Wie schon auf diesem Streik-Bild vom Mai wird der ZOB Zweibrücken auch von Freitag bis einschließlich Montag verwaist sein.

Foto: Mathias Schneck

Im Tarifkonflikt des privaten Busgewerbes in Rheinland-Pfalz hat die Gewerkschaft Verdi zu einem mindestens dreitägigen Streik aufgerufen. Die betroffenen rund 3000 Busfahrerinnen und Busfahrer sollten die Fahrzeuge bis einschließlich Montag stehen lassen, berichtete die Gewerkschaft zum Streikbeginn am Donnerstagabend. Sie warf dem Arbeitgeberverband VAV vor, einen Tarifabschluss am Donnerstag platzen lassen zu haben. Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider betonte mit Blick auf in Aussicht gestellte Refinanzierungsanteile des Landes und des Landkreistags, der seit mehr als drei Jahren schwelende Tarifkonflikt könne schnell beendet werden. Für diese Anteile stehen allerdings noch die Gremienbeschlüsse aus. Nachdem sich am vergangenen Freitag eine Einigung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft bereits abgezeichnet habe, sei die Arbeitgeberseite am Donnerstag bis zum Ende der Verhandlungsrunde nicht bereit gewesen, den Manteltarifvertrag zum Abschluss zu bringen.

Verdi ziehe in Erwägung, mit dem VAV-Verband keine Verhandlungen mehr zu führen und den seit 3,5 Jahren gekündigten Manteltarifvertrag aus der Liste der repräsentativen Tarifverträge in Rheinland-Pfalz per Antrag entfernen zu lassen, wenn der Arbeitgeberverband bis Montag den Manteltarifvertrag nicht umsetze, hieß es.

Der Streikaufruf gelte flächendeckend für ganz Rheinland-Pfalz, sagte auf Merkur-Nachfrage Christian Umlauf von Verdi. „Ich gehe also davon aus, dass auch in Zweibrücken die Räder still stehen.“ Und zwar sowohl bei den Stadtbussen als auch bei den ins/im Umland fahrenden Bussen von DB Regio Bus.“ Zwar hatte er zum Zeitpunkt des Telefonats kurz nach 19.30 Uhr noch keine Rückmeldungen – aber auch die vorherigen Streikaufrufe von Verdi hatten auf den Busverkehr in und um Zweibrücken große Auswirkungen.

Der Streikaufruf gilt bislang bis einschließlich Montag. Wie geht es danach weiter? „Das liegt nicht in unseren Händen“, sagte der Gewerkschafter. Schließlich gebe es ja eine Tarifeinigung, die müssten die Arbeitgeber nur umsetzen. „Ich weiß nur, dass am Freitag Arbeitgeber und Politik sich zusammensetzen. Ob das was bringt, weiß ich nicht. Wir bewerten das dann. Es kann sein, dass es mit dem Streik am Dienstag weitergeht.“

Die Stadt hatte bei vergangenen Streiks sich mit der Stadtbus Zweibrücken GmbH mithilfe weiterer Unternehmen um Notfahrpläne bemüht. Diesmal kam die Streik-Nachricht aber erst eine halbe Stunde vor Streikbeginn am Abend – und die zuständige Beigeordnete Christina Rauch war auf Merkur-Anfrage nicht mehr erreichbar. Die Stadtbus Gmbh teilte auf ihrer Facebook-Seite mit, am Donnerstagabend führen die Busse noch „bis Dienstende“, von Freitag bis einschließlich Montag werde der gesamte Linien- und Schulbus-Verkehr streikbedingt eingestellt.

UPDATE: Am Freitagmorgen mailte die Zweibrücker Beigeordnete Rauch dem Merkur: „Weitere konkrete Informationen über den Streikaufruf hinaus, habe ich noch nicht erhalten. Wir arbeiten zurzeit mit Nachdruck an den Abstimmungen und daran, wieder einen Notfahrplan mit unseren Partnerinnen und Partnern bezüglich der Überlandverkehre einzurichten und möglichst viele Linien im Überlandschülerverkehr zu ersetzen.“ Sie werde umgehend „die Öffentlichkeit und auch die Schulen informieren, sobald wir belastbare Informationen haben“.

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