Martin und Johanna Ruppert musizieren gemeinsam Vater und Tochter setzen Glanzpunkte

Zweibrücken · Martin Ruppert und Tochter Johanna bereicherten den Auftritt des Kammerorchester. Es gab viele „Bravo“.

 Martin Ruppert und seine Tochter Johanna kommunizierten während des Auftritts immer wieder mit den Augen. Beide glänzten mit ihrer Spielfreude, ebenso das Kammerorchester. Es gab viele „Bravo“ aus dem Publikum.

Martin Ruppert und seine Tochter Johanna kommunizierten während des Auftritts immer wieder mit den Augen. Beide glänzten mit ihrer Spielfreude, ebenso das Kammerorchester. Es gab viele „Bravo“ aus dem Publikum.

Foto: sedi

Dass Profimusiker auch mit einem Laienorchester harmonieren können, zeigte sich am Sonntag in der Karlskirche: Da konnte das Kammerorchester Zweibrücken für den Mittelteil seines Konzerts Martin und Johanna Ruppert engagieren.

Geiger Martin Ruppert musste dafür von seiner Tochter Johanna ein wenig überredet werden, wie diese hinterher sagte: „Er hat ja kammermusikalisch oder solistisch nicht mehr viel gemacht. Ich hab ihn jetzt noch mal ein bisschen angespornt. Es war aber nicht schwer, ihn zu überreden, er hat sich sehr gefreut, mitzuspielen.“ Da Johanna Ruppert in Zweibrücken aufgewachsen ist, kennen sie viele der Musiker des Kammerorchesters schon von klein auf. Jetzt wohnt die Geigerin, die beim Konzert mit ihrem Vater zum ersten Mal die Bratsche bediente, in Hannover und spielt Auftritte in ganz Europa. Spannend war in jedem Fall die Interaktion zwischen Vater und Tochter, so mancher liebevolle Blick ging da hin und her. Gerade an Johanna Rupperts Mienenspiel war die Freude über den gemeinsamen Auftritt zu spüren. Gleichwohl spielte da auch die Musik eine Rolle: Mozarts Sinfonia Concertante ist laut Programmheft auch ein Grund gewesen, dass Martin Ruppert noch mal als Solist in Erscheinung trat. Das dreisätzige Werk war in der Tat ein besonderer Hörgenuss; entstanden ist es kurz nach Mozarts frustrierender Paris-Reise, was sich in der untypischen Moll-Melancholie des zweiten Satzes hörbar niederschlug. Aber natürlich gab es auch in dieser Sinfonie die typische luftige Heiterkeit Mozarts zu bewundern. Wie schon beim allerersten Stück des Konzerts, der Serenade für Streicher von Domenico Scarlatti, gab es beim Kammerorchester gar nichts zu bemängeln. Das Spiel der beiden Rupperts war ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Langer Applaus mit „Bravo“-Rufen war die Folge am Ende der Mozart-Sinfonie. Bei der anschließenden Sinfonie in d-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy ging es laut Dirigent Bernd Wilms so manchen Musikern an die Kondition, da waren dann doch ein paar unsaubere Intonationen zu hören. Dennoch waren die 160 Zuhörer sehr zufrieden, etwa Konrad Maurer aus Zweibrücken: „Mir hat es sehr gut gefallen, insbesondere der Mozart, das war sehr professionell gespielt. Das Orchester war stellenweise ein bisschen zu laut. Trotz der eher bescheidenen Akustik hier war es ein großartiges Konzert.“

Annette Kerfin, auch aus Zweibrücken, meinte: „Ich habe früher auch mal im Kammerorchester selbst mitgespielt und freue mich sehr, dort wieder anzufangen. Das hat mich jetzt sehr motiviert.“ Das Konzert war übrigens das letzte von Wilms, der den Dirigentenstab nun an Walther Theisohn übergibt.

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