Urnenbeisetzung soll teurer werden

Zweibrücken · Die „Flucht in die Urne“ war für UBZ-Chef Werner Boßlet schon 2014 ein Problem. Jetzt sieht er sich gezwungen, die Gebühren für Urnenbeisetzungen zu erhöhen. Der Hauptausschuss soll morgen darüber abstimmen.

In der Rosenstadt dürften Urnenbestattungen ab dem 1. März ein gutes Stück teurer werden, die Grundgebühr für Reihen- und Wahlgräber soll um 50 Euro steigen. Das sieht eine Beschlussvorlage des Hauptausschusses vor, der morgen, 17 Uhr, im Ratssaal des Zweibrücker Rathauses darüber abstimmt. Die Grabüberlassung von Urnennischen, -stelen oder -wänden soll in einem ersten Schritt von aktuell 420 auf 560 Euro steigen, zu "gegebener Zeit" ein weiteres Mal. Hintergrund dieser Verteuerung sind die Anschaffungs- und Herstellungskosten für die Urnenkammern, wie der Friedhofsbetreiber UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken ) erklärt. 340 zuletzt auf den städtischen Friedhöfen angeschaffte und 164 für dieses Jahr noch geplante Kammern kosten im Schnitt 597 Euro pro Kammer. Am teuersten kommen solche auf dem Friedhof Rimschweiler mit rund 886 Euro pro Stück, am günstigsten fallen sie bei den Urnenstelen auf dem Hauptfriedhof mit 308 Euro aus. Damit die Kosten gedeckt werden, wäre eine rund 22-prozentige Gebührenerhöhung für die Überlassung der Urnenkammern nötig. Urnenbestattungen dürften bald also um weitere rund 40 Euro aufschlagen.

Von den Urnen abgesehen soll auch die Grundgebühr für Reihen- und Wahlgräber von 400 auf 450 Euro steigen. Die Nachkalkulation für die letzten drei Jahre habe hier eine Unterdeckung von 60 000 Euro jährlich ergeben. Diese reduziere man durch höhere Gebühren auf 20 000 Euro . Durch die Anpassung erhöhen sich automatisch auch die Kosten für die Verlängerung einer normalen Grabstelle von 16 auf 18 Euro und die einer Urnennische von 16 auf 28 Euro . Das liegt daran, dass sich diese errechnen aus der Grundgebühr durch 25 Jahre Laufzeit bei normalen Gräbern und 20 Jahre Laufzeit bei den Urnen. Der UBZ-Verwaltungsrat hatte die Maßnahmen bereits in seiner Sitzung am 13. Dezember bei einer Gegenstimme beschlossen. Die derzeitigen Friedhofsgebühren wurden im Januar 2012 nach über einem Jahrzehnt ohne Änderung beschlossen. Damals waren die Gebühren drastisch erhöht worden. Nach vier Jahren hätten nunmehr die Gebühren- und Friedhofsabteilung die einzelnen Posten geprüft und bei besagten beiden Positionen weiteren Erhöhungsbedarf festgestellt.

Dass sich immer mehr Leute aus Kostengründen in Urnen beisetzen lassen und daher Urnengräber perspektivisch teurer werden müssten, hatte UBZ-Chef Werner Boßlet schon 2014 erklärt. Damals hatte er die "Flucht in die Urne" als Problem für den UBZ bezeichnet, weil das Unternehmen immer weniger einnehme, die Unterhaltung und Pflege der Friedhöfe aber gleich bliebe.

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