Unterrichtsausfall bleibt Problem

Zweibrücken. An allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz fallen im laufenden Schuljahr 2,4 Prozent der Stunden geplant aus, das heißt sie fehlen bereits in den Stundenplänen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich diese Zahl verdoppelt

Zweibrücken. An allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz fallen im laufenden Schuljahr 2,4 Prozent der Stunden geplant aus, das heißt sie fehlen bereits in den Stundenplänen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich diese Zahl verdoppelt. Lehrerverbände monieren dies (wir berichteten gestern) - an den weiterführenden Schulen in und um Zweibrücken herrscht allerdings keine Alarmstimmung.An der Mannlich-Realschule liege man nicht über dieser Zahl, sagt Direktor Robert Paul: "Wir haben keinen Mangel an Lehrkräften und in keinem Fach strukturellen Bedarf zurzeit." Auch an der Realschule Plus in Contwig halte sich der Unterrichtsausfall im Rahmen, sagt Schulleiter Joachim Egli: "Wir können den Ausfall von Unterrichtsstunden gering halten, weil unsere Schule am Projekt Erweiterte Selbstständigkeit (PES) teilnimmt." PES-Schulen haben durch zusätzlich zur Verfügung gestellte Mittel die Möglichkeit, geplanten Unterrichtsausfall aufzufangen, indem für einen befristeten Zeitraum Lehrer eingestellt werden. Allerdings würden trotzdem noch 3,6 Lehrerstellen fehlen, um den Unterrichtsausfall dauerhaft zu minimieren und die Klassen auf vertretbare Größen zu beschränken. "Denn bei zu großen Klassen leidet die Unterrichtsqualität", ist sich Egli sicher.

Die Schulleiter der beiden Zweibrücker Gymnasien waren gestern für keine Stellungnahme zu erreichen.

 An der Berufsschule ist alles etwas größer: Die Fensterfronten, die Zahl der Fächer - und auch der Unterrichtsausfall. Foto: tk/pma

An der Berufsschule ist alles etwas größer: Die Fensterfronten, die Zahl der Fächer - und auch der Unterrichtsausfall. Foto: tk/pma

Noch höher sind die Unterrichtsausfälle an den berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz. 5,9 Prozent der Stunden fielen voriges Schuljahr im Landesschnitt aus. "Da liegen wir leicht drüber", sagt Walter Rimbrecht, Leiter der Berufsbildenden Schule Zweibrücken. Die Gründe dafür sind vielfältig. So wurden im Sommer beispielsweise die befristeten Verträge einiger Lehrkräfte nicht verlängert. Den höheren Wert der berufsbildenden gegenüber den allgemeinbildenden Schulen erklärt Rimbrecht so: "Im Vergleich zu einem Gymnasium gibt es bei uns berufsbedingt viel mehr Fächer." Als größtes Problemfach hat er Englisch ausgemacht, andere eigentliche Mangelfächer wie Maschinenbau seien in Zweibrücker aber gut besetzt. Auch der starke Anstieg der Schülerzahlen sei ein Faktor für den hohen Unterrichtsausfall. "Seit 2002 ist die Schülerzahl von 1200 auf etwa 1800 angestiegen, das kann man so schnell gar nicht auffangen", meint Rimbrecht. Ein allzu schlechtes Bild der Situation wollte er aber nicht malen. "Es kommen viele neue junge Lehrer nach, auch Lehrer aus dem Saarland wollen immer öfter nach Rheinland-Pfalz", sagt er. Man habe vor den Sommerferien vier neue Lehrer eingestellt und bald kämen wohl noch einmal ein bis zwei dazu.Foto: pma/leh

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