Unterrichtsausfälle in Zweibrücken nehmen ab

Zweibrücken. Lehrermangel, Erkrankungen - Unterrichtsausfälle gehören zum täglichen Schulleben. Neben den zeitlich begrenzten und meist unverhofft Ausfällen, beispielsweise wegen Krankheit, gibt es jedoch in jedem Schuljahr auch einen sogenannten strukturellen Unterrichtsausfall, der im Voraus eingeplant ist

Zweibrücken. Lehrermangel, Erkrankungen - Unterrichtsausfälle gehören zum täglichen Schulleben. Neben den zeitlich begrenzten und meist unverhofft Ausfällen, beispielsweise wegen Krankheit, gibt es jedoch in jedem Schuljahr auch einen sogenannten strukturellen Unterrichtsausfall, der im Voraus eingeplant ist. 1,2 Prozent beträgt dieser in diesem Schuljahr im Landesschnitt, regionale Daten gibt es nicht. An den Zweibrücker Schulen ergibt sich ein differenziertes Bild."Wir sind ausgesprochen gut versorgt, wir liegen unter dem Landesschnitt", berichtet Robert Paul, Leiter der Mannlich-Realschule. Ihm stünden genügend Lehrer zur Verfügung, um alle Pflichtstunden zu halten. "Das heißt aber nicht, dass wir ein Polster haben." Die Schule sei deshalb so gut mit Lehrkräften versorgt, weil sie Ausbildungsschule im Schulseminar Kaiserslautern ist.

Ebenfalls als gut versorgt sieht Klaus-Peter Henrich seine Friedrich-von-Schiller-Schule. "Bei uns fällt sehr wenig aus", sagt der Rektor. Grund sei die Schulform Hauptschule. "An der Hauptschule ist es anders als am Gymnasium. Die Lehrer unterrichten hier querbeet. Sicher gibt es Neigungsfächer wie etwa Physik, das nur wenige Lehrer unterrichten. Aber fachfremder Unterricht ist hier kein Problem." Auch so sei seine Schule mit Fachlehrern gut eingedeckt. Der strukturelle Unterrichtsausfall liege deshalb fast bei null. "So können wir auch zusätzlich Fördermaßnahmen und Arbeitsgemeinschaften anbieten", berichtet Henrich.

Mangelfach Latein

An der Berufsbildenden Schule liegt der strukturelle Unterrichtsausfall bei 6,5 Prozent, wie Schulleiter Walter Rimbrecht auf Anfrage mitteilt. "In den vergangenen Jahren war der Prozentsatz doppelt so hoch. Deshalb bin ich mit der Situation sehr zufrieden." Wegen des breiten Angebots der Berufsschule etwa mit Fachhochschulreife oder Hauptschulabschluss neben den Lehrlingsklassen gebe es viele kleine Lerngruppen. Deshalb sei der Unterrichtsausfall an Berufsbildenden Schulen generell höher als an weiterführenden Schulen.

Nicht zu viel des Guten

In der Stundentafel sei aber bereits ein gewisser Ausfall eingeplant. "Wenn wir alles erfüllen würden, hätten die Schüler bis zu 40 Wochenstunden - das wäre zu viel", erklärt Rimbrecht. Einen weiteren Grund für den eingeplanten Stundenausfall sieht er in der sinkenden Schülerzahl. "Wenn wir jetzt eine 100-prozentige Versorgung hätten, nächstes Jahr aber weniger Schüler kommen, dann müssten Lehrer entlassen werden", argumentiert Rimbrecht.

Der strukturelle Ausfall am Hofenfels-Gymnasium ist im Vergleich zum Landesschnitt recht hoch. 30 bis 35 Wochenstunden im vergangenen Jahr ausgefallen, in diesem Schuljahr seien es um die 20 Stunden. "Wichtig ist aber, wie viel Unterricht dann tatsächlich nicht stattfindet - und das ist am Hofenfels-Gymnasium weniger", sagt Schulleiter Werner Schuff. Ausschlaggebend sei hier die Größe der Lerngruppen. Mangelfächer an seiner Schule seien Latein und Musik, da hier Lehrer fehlten, sowie Sport, für den nicht genügen Hallenkapazitäten zur Verfügung stünden. "Der strukturelle Ausfall wird in Kauf genommen, das sollte vermieden werden", sagt Schuff. Denn die Unterversorgung mit Lehrern führe dazu, dass kaum Fördermaßnahmen angeboten werden könnten.

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