Unsicherheit bei Solar-Investitionen

Zweibrücken. Im Mai haben die Koalitionsparteien im Bundestag beschlossen, dass Betreiber von Solaranlagen nicht mehr so hoch bezuschusst werden. Die Subventionen sind nun mit Stichtag 1. Juli um bis zu 16 Prozent gesunken. Solaranlagen auf Freiflächen verlieren 15 Prozent an Zuschüssen, Photovoltaikanlagen auf Hausdächern 16 prozent

 Solaranlagen als Investitionen in die Zukunft. Foto: dpa

Solaranlagen als Investitionen in die Zukunft. Foto: dpa

Zweibrücken. Im Mai haben die Koalitionsparteien im Bundestag beschlossen, dass Betreiber von Solaranlagen nicht mehr so hoch bezuschusst werden. Die Subventionen sind nun mit Stichtag 1. Juli um bis zu 16 Prozent gesunken. Solaranlagen auf Freiflächen verlieren 15 Prozent an Zuschüssen, Photovoltaikanlagen auf Hausdächern 16 prozent. Anlagen, die auf Ackerflächen errichtet werden, erhalten gar keine Zuschüsse mehr. Auch Betroffene in der Region reagieren auf die erneute Reduzierung der Förderung."Auf die alten Projekte hat die Kürzung keine Auswirkungen mehr. In welchem Maße sich die Absenkung bei zukünftigen Planungen bemerkbar machen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen", erklärt Manfred Hennig (Foto: pma), Geschäftsführer der Firma Heike Wilhelm Bürgersolarstromanlagen. Es käme dabei auch auf die Preisentwicklung bei den Modulen der Hersteller an. Werner Brennemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Zweibrücken, erwartet auf dem Markt eine positive Entwicklung: "Ich denke, dass die Bausteine für erneuerbare Energien, also auch für Photovoltaikanlagen, zukünftig billiger werden." Daher würden auch die zukünftigen Projekte der Stadtwerke realisierbar sein. "Es gibt diese Kürzungen der Solarförderung jedes Jahr. Die Rendite ist momentan aber relativ gut", sagt Brennemann. Natürlich hätte man in der letzten Zeit den Druck gehabt, Anlagen bis zum 30. Juni fertigzustellen, damit die Kürzung, die am 1. Juli in Kraft getreten ist, noch nicht greift. "Aber ich denke, für zukünftige Projekte wird es dennoch keine großen Probleme geben. Der Boom wird anhalten", zeigt sich der Geschäftsführer zuversichtlich.

Hennig sieht die Lage etwas kritischer: "Die Planungsunsicherheit ist für uns das Schwierigste. Mal ist von einer 20-prozentigen Absenkung die Rede, dann von 16 Prozent. Einmal tritt die Kürzung im Dezember in Kraft, nun im Juli." Durch die Unsicherheit sei es schwierig, Leute zu motivieren, Geld in erneuerbare Energien zu stecken. "Die frühere Regierung hatte eine Absenkung zwischen fünf und 6,5 Prozent festgelegt. Mit dieser Norm kann man planen", erklärt Hennig. Die shwarz-gelbe Bundesregierung habe dort keine Linie. Dadurch entstehe Gefahr für die ganze Solarbranche. Hennig: "Ich halte die Absenkung für übertrieben. Es entsteht hier eine Neiddebatte wegen zu hoher Renditen." Aber Investoren legten ihr Geld auf zehn bis 15 Jahre an, "sie gehen ein hohes Risiko ein, gerade in finanziell unruhigen Zeiten". Da sei die Rendite mehr als gerechtfertigt.

"Wir werden uns von den Kürzungen nicht entmutigen lassen und im Zweibrücker Raum weiter investieren", macht Hennig deutlich.

Bisher wurden auf die Initiative seiner Firma fünf Gesellschaften gegründet, die in Solarprojekte in der Umgebung investiert haben. "Unser Ziel ist es, Zweibrücken und die Region in der ökologischen Stromversorgung voranzutreiben. Neben dem Umweltschutzeffekt können Gesellschafter auch finanzielle Rendite erwarten." Ein neues Projekt für das Jahr 2010 steht bereits auf dem Plan. Im Kreis Südwestpfalz sollen verschiedene Schuldächer mit Solaranlage ausgestattet werden. "Momentan sind wir mit der Kreisverwaltung in Verhandlungen. Es sieht positiv aus", sagt Hennig. "Wir werden uns nicht entmutigen lassen."

Manfred Hennig

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