Uns fällt der Himmel auf den Kopf

Zweibrücken · Fällt uns der Himmel auf den Kopf? Über die Gefahren von Meteoriten und Kometen referierte Christian Theis vom Planetarium Mannheim vor rund 80 Zuhörern im Audimax.

 Prof. Peter Pokrowsky (links) und Christian Theis, der ein Bruchstück eines Meteoriten in der Hand hält. Foto: Lehmann

Prof. Peter Pokrowsky (links) und Christian Theis, der ein Bruchstück eines Meteoriten in der Hand hält. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

"Ja", sagt Christian Theis vom Planetarium Mannheim. Ständig falle uns etwas auf den Kopf. So fallen uns zum Beispiel jeden Tag 40 bis 100 Tonnen Kleinstteile auf den Kopf, von denen 99 Prozent in der Erdatmosphäre verglühen, der Rest verteilt auf die Gesamtoberfläche der Erdkugel sei da fast nichts. "In einer Milliarde Jahre sind das zwei Zentimeter Staub auf der Gesamtoberfläche der Erde".

Auf dem Mond fänden sich 300 000 Krater mit einer Größe von mehr als einem Kilometer Durchmesser.

Auf der Erde sei das im Verhältnis gesehen nicht anders (gewesen). Meteoriten schlügen mit einer Geschwindigkeit von rund 70 000 Stundenkilometern ein. Kometen mit noch viel größerer. Brocken von einer Größe von zehn Kilometern und mehr bedeuteten für alles Leben eine globale Katastrophe. So wie der Einschlag im Bereich Yucatan vor Abermillionen von Jahren, der zur Vernichtung der Dinosaurier geführt haben soll. Statistisch gesehen ereignet sich so etwas rund alle 100 Millionen Jahre. Asteroiden stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars. Kometen aus der Oorthschen Wolke oder dem Kuiper-Gürtel, also von viel weiter draußen.

Was ist nun zu tun, wenn ein ziemlich großer Himmelsbrocken auf die Erde zusteuert? "Ihn abzuschießen, um ihn in kleinere Teile zu sprengen, ist Unsinn. Er kann zum Beispiel aus Sand bestehen, dann verpufft jede Explosion. Oder der Sprengkörper sprengt den Asteroiden in zwei, drei Teile, die dann eben einzeln die Erde treffen". Ihn mit einem schweren Objekt zu treffen und aus der Bahn zu werfen, wird wegen der ungeheuren Energie, die benötigt würde, nicht funktionieren.

"Ich stimme für den "Gravity tractor", betont Christian Theis. Das ist ein tonnenschweres Objekt, das, dicht an den Asteroiden herangebracht, ihn infolge seiner wenn auch nur geringen Schwerkraft langsam aber stetig über Jahre aus der Zielrichtung zu drängen vermag. Voraussetzung ist natürlich die möglichst frühe Erkennung der Gefahr.

"Aber es ist noch Zeit genug nachzudenken, Panik ist nicht angesagt." Da ging ein Aufatmen durch das Audimax, das mit fast 80 Gästen gut besucht war.

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