Viele Prüfungen Ungewöhnlich leistungsstarker Jahrgang

Zweibrücken · Das Islandpferde-Festival im Zweibrücker Landgestüt sorgte am Samstag nicht nur beim Publikum für strahlende Gesichter.

 Lokalmatadorin Sina Lacour vom Buchenwaldhof ritt mit Sóla vom Langental aufs Siegertreppchen

Lokalmatadorin Sina Lacour vom Buchenwaldhof ritt mit Sóla vom Langental aufs Siegertreppchen

Foto: Cordula von Waldow

Kaiserwetter, sensationelle Ergebnisse und super Stimmung – das Islandpferde-Festival am Samstag im Landgestüt Zweibrücken toppte einmal mehr die kühnsten Erwartungen. Strahlend nutzten die Pferdesportler den großen Reitplatz bei strahlendem Sonnenschein und stahlblauem Himmel, um ihre Pferde auf die verschiedenen Sportprüfungen in der großen Reithalle vorzubereiten.

Auch rund um die altehrwürdigen Gestütsgebäude tackerten die kleinen Hufe in einem außergewöhnlichen Rhythmus, wenn die Reiter ihre Pferde in der Spezialgangart Tölt über das Pflaster ritten, um den Takt zu hören. Auf dem zeitweise voll besetzten Platz bewiesen die vierbeinigen Leistungssportler von der nordatlantischen Insel ihr gelassenes Temperament. Sie blieben trotz der Anforderung vor den Leistungsprüfungen ruhig und entspannt.

Angenehme Wohlfühlatmosphäre statt Turnierhektik. Teilnehmer, Begleitpersonen und Pferdefreunde oder Spaziergänger in der Allee säumten nicht nur den Platz. Auch in der Reithalle war die Zuschauertribüne bereits während der Vorentscheidungen am Nachmittag gut besetzt. Besonders zu den Finalprüfungen am Abend füllten sich zunehmend die Ränge. Die Reiter boten guten Sport in der einzigartigen Atmosphäre im Landgestüt.

Eine besondere Überraschung gab es für Sina Lacour vom Buchenwaldhof in Wattweiler: Die 24-jährige Kaderreiterin hatte mit Draumur vom Ernstweilerhof und ihrer eigenen Stute Sóla vom Langental zwei jüngere Pferde mitgebracht. „Sóla war gut, bis auf den Rennpass“, sagte sie nach der Qualifikationsprüfung im Fünfgang, nicht wissend, ob ihre Noten fürs Finale gereicht hatten. Sie hatten. Das Paar zog als Drittbestes ins Finale ein und überzeugte die Turnierrichter diesmal in allen fünf Gangarten Schritt, Trab, Galopp, Tölt und Pass. Die guten Wertnoten im Sechserbereich langten für den Sieg. Auch mit dem erst fünfjährigen Wallach Draumur vom Ernstweilerhof konnte die Reiterin bei dessen erstem Turnierauftritt in der Töltklasse T7 im Finale zwei Ränge gutmachen: Von Platz fünf schaffte sie es mit ihrer souveränen Vorstellung auf den Bronzerang und damit erneut aufs Treppchen. „Zur Landesverbandsmeisterschaft und zur Deutschen Meisterschaft nehme ich dann meine Hengste mit“, plant sie, hoch zufrieden mit dem gelungenen Tag.

Begeistert war auch Sebastian Diederich. Der Zuchtwart des Landesverbandes Rheinland-Pfalz-Saar hatte noch selten einen so leistungsstarken Jahrgang an Jungpferden erlebt. „Das ist überdurchschnittlich“, freute er sich und zählte auf: Von den zehn vorgestellten Hengsten wurden sage und schreibe acht als Prämienhengste ausgezeichnet. Sie erhielten eine Wertnote von 8,0 und besser für Gebäude, Interieur und Gang.

Bestes Pferd an diesem Tag war Tigull von der Rezentzenhöhe aus Züsch in der Eifel. Nur zwei der dreijährigen Hengste wurden zur Körung vorgestellt. Aiglia von der Osterhell ist jetzt zur Zucht zugelassen.

Sehr gute Ergebnisse gab es auch bei den Stuten. Zwei der drei vorgestellten Zuchtstuten erhielten ebenfalls die Prämie des Landesverbands. Eine von ihnen ist die vierjährige Fifa vom Ernstweilerhof im Besitz der Familie Reister, die einen Notendurchschnitt von 8,03 erzielte. Ihr Vollbruder Fagur vom Moarschusterhof war mit der Note 8,22 gekört worden.

Bärbel Zenner war zum ersten Mal im Landgestüt, um ihre Enkelin reiten zu sehen. „Das ist eine Top-Veranstaltung“, lobte die Losheimerin. Sie war auch ganz begeistert von den gutmütigen Islandpferden. „Das sind die einzigen Pferde, vor denen ich keine Angst habe“, sagt sie.

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