Und künftig lockt das Awo-Café

Zweibrücken · Eine siebenstellige Summe steckt die Awo in einen An- und Umbau ihres Seniorenheims am Zweibrücker Rosengarten. Eines der Anliegen: sich der Bevölkerung mehr zu öffnen. Dabei könnten auch die hiesigen Vereine künftig eine große Rolle spielen.

Das 1973 eröffnete Awo-Seniorenhaus am Rosengarten in der Saarlandstraße wird für eine siebenstellige Summe fit gemacht für die nächsten Jahrzehnte. Am vergangenen Freitag hat das Zweibrücker Bauamt den Anbauplänen des Trägers offiziell grünes Licht gegeben (wir berichteten), im Frühjahr 2017 sollen die Arbeiten beginnen. Was wird sich ändern? Einrichtungsleiterin Andrea Schantz skizziert, dass das Prunkstück der Maßnahmen ein sechsstöckiger Anbau zwischen bestehendem Speisesaal und Bleicherbach sein wird - einen Etage niedriger als der Bestehende, der über 91 Einzel- und 28 Doppelzimmer verfügt. Die sechs Stockwerke erhalten Ess- und Wohnbereiche mit Leseecken. Es soll laut Schantz möglich sein, auch auf den einzelnen Etagen etwas zuzubereiten, etwa im Rahmen von Gruppenarbeiten oder auch Marmelade zu kochen.

Auf dem Dach des Anbaus werde in Absprache mit der SGD Süd als Heimaufsicht eine Gartenterrasse mit Aufenthaltsbereich gestaltet, die über den siebten Stock des Hauptgebäudes erreichbar ist. "Wir bereiten uns für den Fall vor, dass die Nachfrage nach Plätzen einmal nachlässt", erläutert Schantz. In diesem "Ich kann noch einmal raus"-Bereich könnten sich insbesondere schwerpflegebedürftige, bettlägerige Bewohner im Freien aufhalten und die Sonne spüren. Etwa Demenzkranke mit sogenannter Hinlauftendenz, Palliativbewohner aus dem Krankenhaus, die noch nicht nach Hause können oder junge Bewohner, die Unfälle oder Schlaganfälle hatten. Schantz: "Die Brüstung ist entsprechend vorbereitet."

Auch kulinarisch soll sich auf 68 Quadratmetern des Anbaus etwas tun. Schantz: "Wir werden im Erdgeschoss ein offizielles Café haben - klein, aber fein mit einer schönen großen Terrasse mit Blick in den Stadtgarten, sodass wir auch Angehörigen wie Bewohnern wie Interessenten des Hauses die Möglichkeit bieten können, ins Haus zu kommen." Mit dieser Maßnahme will die Awo das Haus noch mehr als bisher für Besucher öffnen. "Dann haben Zweibrücker Bürger, wenn sie durch den Stadtgarten laufen, die Gelegenheit, auch mal eine Tasse Kaffee zu trinken und in den Genuss unseres selbst gebackenen Kuchens zu kommen", sagt Schantz freudig. Dort könne es auch einen regelmäßigen Brunch geben. "Das gesamte Haus soll noch mehr zum Ort der Begegnung werden."

Weiter wird hinter dem Anbau eine 100 Quadratmeter große Terrasse mit behindertengerechter Rampenauffahrt gebaut und der Garten umgestaltet. Auch wird der Keller um Sozialräume vergrößert, ein dritter Fahrstuhl installiert und die Bestandszimmer saniert. Auch eine Bibliothek ist vorgesehen, an der Rezeption am Eingang soll es künftig behindertengerechte Arbeitsplätze geben. An weiteren Ideen mangelt es Schantz nicht. So könnte sie sich vorstellen, dass Graffiti-Künstler Wände in bestimmten Bereichen künstlerisch besprühen oder dass eine klassische Litfaßsäule im Gebäude aufgestellt wird und über Aktuelles informiert. Und auch die Kooperation mit Vereinen liegt Schantz am Herzen: "Ich suche Vereine , denen ich Räume für ihre Sitzungen im Awo-Haus zur Verfügung stelle und die dafür etwa ihre Kaninchen ausstellen oder Hunde vorbeibringen." Von solch schönen Abwechslungen profitierten die Senioren. Kürzlich habe eine Oldtimerfahrt stattgefunden, die bei den Bewohnern sehr gut angekommen sei. > Seite 16: Interview, Bericht

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