Künstler-Ausstellung Und abends auf die Vernissage

Zweibrücken · Die Galerie Prisma in der Lammstraße hat ihre Herbstausstellung eröffnet. 

 Blick in das Treiben der Vernissage bei Prisma.

Blick in das Treiben der Vernissage bei Prisma.

Foto: Margarete Lehmann

Schon mit dem Wort Vernissage haben Sprachverliebte leichte Schwierigkeiten. Das Ende einer Ausstellung heißt Finissage, es kommt aus dem Französischen und bedeutet Ende; Midissage, die Mitte einer Ausstellung, kommt von midi und bedeutet Mittag oder eben Mitte. Aber Vernissage? Dieses Wort stammt vom Begriff vernis, gleich Firnis, ab. Früher firnissten die Künstler ihre auszustellenden Bilder. Danach war ein Weitermalen des Bildes ausgeschlossen, das Werk also endgültig fertig und bereit für die Ausstellung.

Eine Vernissage ist immer ein festlicher Anlass, das hat man durch alle Jahre so beibehalten, König Ludwig XIV. hat sie ins Leben gerufen; als der berühmte „Pariser Salon“ ging er für immer in die Geschichte ein. Er war auch stets ein gesellschaftliches Ereignis.

Ein festliches Ereignis sind auch die Vernissagen bei Prisma. Gut besucht sind sie immer, man trifft sich in Anwesenheit der Künstler, Livemusik lockert auf, Imbiss und geistige Getränke helfen zu „entflammen“ und Assoziationen zu fördern. Der große Wert für die ausgestellten Werke ist, man kann die Künstler bitten, ein paar Worte zu ihren Werken zu sagen. Und so wird Kunst verständlicher. Die frische Ausstellung bei Prisma steht unter dem Motto: „Strukturen“. Peter Hudlet, ein Künstler der Gruppe Prisma, erläutert denn auch: „Strukturen sind vielschichtig, sei es im Werkstoff Holz, sei es in der Geschichte, im Leben, ja überall. Der Künstler legt die Strukturen frei, macht sie sichtbar“. So malt Hudlet auf Holz in zarten Farben längliche schmale nebeneinanderliegende Flächen. Strukturen im Holz eben, die aber nur andere tiefere Strukturen verdecken. „Was oberflächlich leicht und heiter wirkt, kann in der Tiefe ganz anders sein, ja gegenteilig“. „Der ideale Betrachter tritt mit dem Werk in einen Dialog ein“, wie es so schön heißt.

Bärbel Grub-Hapke malt eine schaurig schöne Geschichte in ein Bild: „Es ist das Leben Rodins (französischer Bildhauer), der seine Geliebte Claudel, die eine leidenschaftliche Künstlerin war, liebte, aber unterdrückte, um die Konkurrentin auszuschalten, letztlich zerbrach sie daran“, erklärt die Künstlerin. Rings um die „Bilderdramen“ bewegt sich die heitere Gesellschaft, niemand muss melancholisch werden. Es ist ja „nur“ Kunst, ohne die Kunstfreunde nicht sein möchten und können. Es stellen bis in den Oktober hinein aus: Raymond David, Bärbel Grub-Hapke, Peter Hudlet, Betina Knerr, Artur Mann, Hermann Weis, Klaus Wingerter. Und die Gastkünstlerinnen Astrid Hilt und Hengameh Rasti.

Geöffnet freitags 15-18 Uhr, samstags 10-13 Uhr.

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