„Unbefriedigend“, „Katastrophe“, „unvorstellbar“

Zweibrücken · „Wünschenswert“ sei die Gynäkologie am Evangelischen Zweibrücker Krankenhaus, sagt Grünen-Fraktionschef Norbert Pohlmann. Sehr deutlich gegen eine mögliche Schließung sprechen sich die Fraktionen von FDP, Linken, FWG und Parteilosen Bürgern aus.

Das mögliche Aus der Gynäkologie am Evangelischen Zweibrücker Krankenhaus umtreibt auch die kleineren Stadtratsfraktionen. Grünen-Fraktionschef Norbert Pohlmann nennt den drohenden Verlust der Abteilung "bedauerlich". Gäbe es genug Geburten pro Jahr, um den Qualitätsstandard zu halten, sei sie "wünschenswert". Vorab Befürchtungen zur Streichung der Abteilung an die Öffentlichkeit zu tragen, sei aber "voreilig, wenn nicht gefährlich", teilt er die Kritik seines Parteikollegen Fred Konrad an der Veröffentlichung der CDU-Befürchtung durch Christoph Gensch (wir berichteten).

Klar gegen die Schließung spricht sich Linken-Fraktionschef Matthias Nunold aus: "Wir sind dagegen." Es könne nicht sein, dass Zweibrücken "Soziale Stadt" sein wolle, dann aber die einzige Geburtenstation schließe. Sollte seitens der Fraktionen eine Petition oder Resolution geben, schließe man sich an. "Wir möchten gerne auch die Sicht der Stadtspitze sehen. Vielleicht wird das im Hauptausschuss ja Thema." Die Sitzung findet heute um 17 Uhr im Ratssaal statt.

FDP-Fraktionschefin Ingrid Kaiser nennt die mögliche Schließung eine "absolute Katastrophe. Insbesondere auch Patienten aus Frankreich hätten dann künftig eine Anlaufstelle weniger. Kaiser hält es aber für schwer, politisch einzugreifen: "Auch der Oberbürgermeister kann da nur gute Worte finden, die Parteien eine Willenserklärung abgeben. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sich die Verantwortlichen der Krankenhäuser von so etwas beeindrucken lassen." FWG-Fraktionsvorsitzender Kurt Dettweiler kann sich die Schließung der Abteilung leider "gut vorstellen". Es wäre "sehr unbefriedigend, alles, was wegkommt, ist sehr negativ", sagt er. Gerade eine Gynäkologie mit Geburtshilfe solle die Stadt "unbedingt" haben.

"Für mich als Vater von sieben Kindern ist es völlig unverständlich, dass die Gynäkologie vielleicht geschlossen werden soll. Das wäre ein wahnsinniger Verlust, geht gar nicht und ist für mich unvorstellbar", findet Manfred Weber , der Vorsitzende der Fraktion Parteilose Bürger Zweibrücken . "Auf jeden Fall" wolle er sich Schritte überlegen: Eine Petition etwa könne er sich sehr gut vorstellen.

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