"Unangenehme Dinge aussprechen"

Zweibrücken. "Als Erstes werde ich die drei Parteifreunde, die mich nicht gewählt haben, überzeugen", meinte Michael Wöhler (Foto: pma) nach der Wahl zum Kreisvorsitzenden und zum Landtagskandidaten-Vorschlag der Zweibrücker CDU. 41 von 44 Anwesenden votierten für den 43-jährigen Terex-Europa-Personalchef als Landtagskandidat

Zweibrücken. "Als Erstes werde ich die drei Parteifreunde, die mich nicht gewählt haben, überzeugen", meinte Michael Wöhler (Foto: pma) nach der Wahl zum Kreisvorsitzenden und zum Landtagskandidaten-Vorschlag der Zweibrücker CDU. 41 von 44 Anwesenden votierten für den 43-jährigen Terex-Europa-Personalchef als Landtagskandidat. Entscheiden über die Kandidatur wird noch ein Wahlkreis-Parteitag.Der studierte Wirtschaftswissenschaftler möchte Wähler in der Stadt sowie den Verbandsgemeinden Zweibrücken-Land und Wallhalben überzeugen, dass er der "kompetente Kandidat" ist, wie der bisherige Kreisvorsitzende Rolf Franzen bei seinem Vorschlag erklärte. Wöhler setzt im Wahlkampf auf die Unterstützung der Parteimitglieder. "Die benötige ich im nächsten Jahr mehr als jetzt Ihre Stimme." Zumal er eingesteht, dass er "noch kein Politiker ist. Das ist ein anderes Feld als die Wirtschaft." Wöhler ist aber auch kein Freund von Politikern, die von der Uni gleich ins Parlament kommen: "Die Menschen, die das Volk repräsentieren, sollen einen Beruf erlernt und ihn erfolgreich ausgeführt haben." Dafür erntete Wöhler den Beifall der Versammlung.

Zu seinem Selbstverständnis gehört auch, "in schwierigen Zeiten unangenehme Dinge auszusprechen". So habe er gleich, nachdem er als Personalleiter des Mannesmann-Werkes nach Zweibrücken gekommen war, Personal abbauen müssen. Nach der Ausbildung habe er selbst Arbeitslosigkeit erleben müssen. Vor allem die Erfahrung, nach einer guten Ausbildung keinen Arbeitsplatz zu haben, habe ihn geprägt. Deshalb müsse die Politik dafür sorgen, dass die Menschen nicht lange in dieser Situation bleiben. Wöhler: "Bei der Arbeitslosigkeit darf man nicht nur über das Geld reden."

Wöhler sieht wie Franzen, dass die CDU eine Chance hat, mit der Spitzenkandidatin Julia Klöckner die Landtagswahl zu gewinnen. Der frühere Zweibrücker Oberbürgermeister Jürgen Lambert ergänzte, dass die Chance, dass Wöhler den Wahlkreis gewinnt, ähnlich gut steht wie vor elf Jahren, als er der erste CDU-OB wurde.

Auf Nachfrage aus der Versammlung nach seinem Privatleben sagte Wöhler, dass er derzeit in einer "unschönen Trennung" lebe. Wöhler fand hierzu offene Worte, sagte aber auch, dass Politiker das Recht auf ein Privatleben haben.

Auf einen Blick

Kreisvorstand: Vorsitzender Michael Wöhler (43/3); Stellvertreter Rolf Franzen (44/2), Elisabeth Metzger (34/9), Stefan Krug (41/3). sf

Landtagskandidaten-Vorschlag: Michael Wöhler (41 ja, drei nein).

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