Umfrage in Zweibrücken Junge Menschen sehen Corona-App kritisch

Zweibrücken · Bei einer Merkur-Straßenumfrage wird häufig möglicher Datenmissbrauch durch das neue Programm befürchtet.

 Die Corona-Warn-App soll helfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Foto: Stefan Jaitner/dpa

Die Corona-Warn-App soll helfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Foto: Stefan Jaitner/dpa

Foto: dpa/Stefan Jaitner

Bereits Mitte April sollte die Corona-Warn-App nutzbar sein. Doch es dauerte bis diese entsprechenden App programmiert war. SAP und die Deutsche Telekom haben nun diese App für den Gebrauch fertig, die ab diesem Dienstag für den Nutzer für die Installation Gebrauch ladbar sein wird.

 Inzwischen ist auch der Streit über die Art und Weise der Speicherung der Daten, der letztendlich die Abkehr vom zunächst zentralen Ansatz dieser Corona-Warn-App zur Folge hatte, sowie Unklarheiten bei den Zuständigkeiten geklärt, die letzten Endes zu dieser Verzögerung geführt hatten.  Die Corona-Warn-App soll helfen, mögliche Infektionsketten zu verfolgen und gleichzeitig warnen, wenn ein App-Nutzer in den letzten Tagen mit einem nachweislich Infizierten in Berührung gekommen ist. Das gesamte System basiert auf Handy-Nutzerdaten, die aber nur soweit genutzt werden sollen, um Nutzer der App vor möglichen Kontakten mit Corona-Virus-Infizierten zu warnen.

 Bei einer Merkur-Umfrage in der Zweibrücker Innenstadt wurde deutlich, dass viele jüngere Menschen im Alter von 18 bis 28 Jahren nichts von dieser App halten. Angst vor Datenmissbrauch wurde als Begründung vielfach genannt. Andere fanden, dass diese App nichts bringe.

Ältere Menschen halten diese Corona-Warn-App dagegen für richtig und sinnvoll. Angst vor Datenklau haben sie nicht, weil ,,die Gesundheit und die Möglichkeit, sich mit einem infizierten Menschen angesteckt zu haben Vorrang haben“.

Rentner Willi Hemmer aus Obernheim meint: ,,Auf jeden Fall werde ich mir diese App herunterladen. Als älterer Mensch gehöre ich zur Risikogruppe, da spielt es überhaupt keine Rolle, ob irgendwelche Daten von mir zu anderen Zwecken verwendet werden können.“ So sieht es auch Lkw-Fahrer Wolfgang Glück: ,,Ich habe täglich durch meine Arbeit mit vielen Menschen Kontakt. Wer weiß, ob nicht einer dieser Menschen infiziert ist? Es ist richtig, dass man bei einem Fall die Infektionskette nachvollziehen kann.“ Die Nutzung dieser Corona-App diene ja auch zur eigenen Sicherheit.

 Skeptisch zeigten sich zunächst die beiden Contwigerinnen Maria Sonntag und Mirjam Drewniak. Erst nach Aufklärung darüber, welchen Sinn und Nutzen diese App hat, erklärte Maria Sonntag: ,,Ja, ich denke, dass ich mir diese Corona-Warn App herunterladen werde. Bisher habe ich mir eigentlich noch keine Gedanken darüber gemacht.“  Mirjam Drewinak sagte: ,,Ich sehe mir an, was die App kann und wie dies mit der Weitergaben der Daten ist. Ich gehe aber davon aus, dass auch ich sie herunterladen werde.“

 Skeptisch wegen der Datenweitergabe zeigt sich der Hornbacher Christoph Seifert. ,,An einer solchen App habe ich kein Interesse.“ Schüler Jonas Reschke aus Zweibrücken  hat Bedenken wegen der Datenweitergabe. ,,Das geht Niemanden etwas an.“ So sieht es auch Milna Meincke: ,,Ich habe da keinen Bedarf und auch kein Interesse.“ Schülerin Kristin Rettinger verweist auf die Datenweitergabe, wie auch Janosch Fuhrmann aus Reifenberg. Auch sie werden auf ihr Smatphone die Corona-Warn-App nicht installieren.

Die 25-jährige Julia Schneider aus Winzeln findet, dass man bisher nicht richtig über die Nutzung dieser App aufgeklärt wurde. ,,Ich denke, dass die Zahl der Neuinfektionen täglich nach unten geht und die App viel zu spät kommt. Jetzt braucht man sie nicht mehr.“ Erst, wenn eine zweite Corona-Welle im Herbst käme, würde sie sich mit dieser App beschäftigen. ,,Zum jetzigen Zeitpunkt werde ich sie nicht herunterladen“, meint die Studentin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort