ZDF Länderspiegel Überflieger-Debakel im Fernsehen

Zweibrücken · Für das ZDF ist die beim Überflieger-Bau vergessene Einfädelspur der „Hammer der Woche“.

 Der Überflieger ist im ZDF-Länderspiegel "Hammer der Woche".

Der Überflieger ist im ZDF-Länderspiegel "Hammer der Woche".

Foto: PM

Nach über einem Jahr ist die Posse um den Zweibrücker Überflieger jetzt auch beim ZDF in Mainz angekommen. In der Sendung „ZDF Länderspiegel“ werden der Überflieger und die vergessene Einfädelspur als „Hammer der Woche“ vorgestellt. Durchaus anschaulich: Es gibt den Kreisel mit und ohne Überflieger zu sehen, mit und ohne Einfädelspur, die Notlösung mit dem Stoppschild wird erwähnt – und auch eine Reihe Zweibrücker Bürger kommen zu Wort.

Nur schriftlich jedoch die Zweibrücker Stadtverwaltung. Die wollte sich, heißt es im Beitrag, nicht vor der Kamera äußern. In einer schriftlichen Stellungnahme spricht sie das knapp an, was Merkur-Leser seit vergangenem Jahr schon genauer wissen: Schuld an der vergessenen Spur ist die lange Planungszeit. An deren Ende ging zunächst einmal die ursprünglich geplante Einfädelspur verloren; dann kam niemand auf den Gedanken, zu überprüfen, ob die Pläne noch den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen entsprachen. Oder nur teilweise: Die neuen Vorschriften für Brückenbauwerke wurden eingearbeitet, an die geänderten Richtlinien für Einfädelspuren dachte man nicht. Dann wäre nämlich vielleicht aufgefallen, dass eine Einfädelspur nun eine durchgängige Breite haben muss, die der Überflieger nur nach den alten Maßzahlen erreicht hätte.

Ausgebügelt werden soll der Planungsfehler in diesem Sommer. Die Autobahn-Auffahrt Zweibrücken wird dann in Fahrtrichtung Saarland monatelang überhaupt nicht mehr nutzbar sein, auch nicht vom Kreisel her kommend. Das wird nochmal rund eine Viertelmillion Euro kosten. Die muss allerdings  wie schon die Baukosten (laut UBZ-Chef Werner Boßlet 1,6 Millionen Euro), nicht die Stadt Zweibrücken bezahlen, sondern der Bund. Die Stadt hat für den Überflieger nur die Planungskosten schultern müssen. Das waren bekanntlich rund 150 000 Euro.

Unklar bleibt auch im Bericht des ZDF-Magazins, wer derjenige ist, der die Sache mit der Einfädelspur damals konkret verbockt hat. Zu diesem Thema sagte damals der mittlerweile pensionierte Stadt-Pressesprecher Heinz Braun im Pfälzischen Merkur:  „Es hat jeder die Planung gehabt.“ Außerdem habe die Stadt ja gar nicht geplant, sondern die Planung nur in Auftrag gegeben und bezahlt. Der Pressesprecher damals ein wenig ratlos: „Das ist schon irgendwie eine Verkettung von Umständen, die so nicht hätten sein sollen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort