Förderung für Renaturierung Über 324 000 Euro vom Land für den Auerbach

Zweibrücken · Das Gewässer ist in den vergangenen Monaten sorgfältig renaturiert worden.

 Der Auerbach sieht jetzt wieder aus, wie ein naturnaher Bach aussehen soll.

Der Auerbach sieht jetzt wieder aus, wie ein naturnaher Bach aussehen soll.

Foto: Nadine Lang

Lebendig bahnt sich das Wasser des Auerbachs seinen geschwungenen Weg vorbei an Hölzern, Kies, Steinen und Gewächs. Es plätschert und zwitschert und man spürt: Hier darf die Natur wieder ein Stück Natur sein. Das war jedoch nicht immer so. Bis vor kurzem war hier noch eine gerade Wasserlinie, eingemauert, befestigt und mit wenig Raum zur natürlichen Entfaltung und für heimische Lebewesen.

Dem Auerbach in der Ortslage von Oberauerbach wurde daher vor Beginn der Veränderungsmaßnahmen die Strukturgüteklasse 6 bis 7 (sehr stark verändert bis vollständig verändert) zugeordnet. Renaturierung lautete daher das Stichwort, an dem die letzten Monate gearbeitet wurde. In zwei Bauabschnitten wurde durch den Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken der Auerbach in einen natürlicheren Zustand zurückversetzt. Im April wurde schließlich der zweite Bauabschnitt hinter dem Gemeindehaus und neben dem neuen Spielplatz fertiggestellt.

Der Gewässerlauf wurde geschwungener gestaltet und mit einer Vielzahl an Strukturelementen aus Holz, Steinen und Kies aufgewertet. Im Bereich der Wasserlinie wurden Schwarzerlen gepflanzt und Weidenstecklinge eingebracht, außerdem wurde der Böschungsfuß mit Lebendfaschinen gesichert. Die eingesetzten Weiden stammen vom Auerbach im Umkreis von maximal zwei Kilometern. Die Böschungen wurden begrünt.

„Ziel ist es, eine Art Trittsteinbiotop zu entwickeln“, erklärte Andreas Reischmann vom UBZ. Und damit auch ein weiteres Ziel zu erreichen, nämlich ein Zustand, der einer Strukturgüteklasse 2 entspricht. „In Oberauerbach selbst ist das aufgrund der Platzverhältnisse nicht erreichbar und soll deshalb im Rahmen eines Gesamtkonzeptes mit Maßnahmen mit der 2018 renaturierten Strecke zwischen Ober- und Niederauerbach ökologisch vernetzt werden“, erklärte Oberbürgermeister Marold Wosnitza.

Von all diesen Veränderungen machte sich die rheinland-pfälzische Umweltministerin Anne Spiegel bei einem Besichtigungstermin selbst ein Bild. „In einer Zeit, in der wir weltweit einen dramatischen Verlust der Vielfalt von Pflanzen und Tieren verzeichnen, ist es besonders wichtig, dem Artenschwund in unseren Gewässern entschieden entgegenzuwirken. Wir tun dies in Rheinland-Pfalz schon seit mehr als 20 Jahren mit der Aktion Blau Plus – dem erfolgreichsten Naturschutzprogramm an unseren Gewässern. Das mit 97 Prozent vom Land und der Stiftung Natur und Umwelt geförderte Renaturierungsprojekt hier in Zweibrücken ist ein weiteres gelungenes Beispiel dafür, wie dies durch das Zusammenwirken aller Beteiligten auf hervorragende Weise umgesetzt werden kann: im Sinn einer naturnahen Gewässerentwicklung und zur Schaffung wertvoller Lebensräume für die Tiere und Pflanzen in und am Auerbach“, erklärte Anne Spiegel. Sie hatte zwei Förderbescheide mit einer Gesamtsumme von über 324 000 Euro dabei. Das Ministerium fördert das Vorhaben  mit 293 100 Euro, die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit weiteren 31 400 Euro. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort